Der Designprozess zeigt: Mit Zusammenarbeit, Geduld und Vertrauen wird aus dem Unmöglichen das Mögliche. Bildrechte: Hansa Armaturen GmbH
27.10.2025  Pressemeldung Alle News von HANSA

HANSAGENESIS: Interview mit Enrico Bosa, Head of Design Oras Group, der Hansa Muttergesellschaft

„HANSAGENESIS repräsentiert Minimalismus mit dem ge-wissen Etwas – klare Linien, ja, aber mit Charakter, mit klei-nen Details, die einen zum Lächeln bringen.“

Mit der neuen Serie HANSAGENESIS verbindet HANSA zeitlose Eleganz mit moderner Funktionalität. Wie der Name der Serie schon erahnen lässt, stellt die neue Produktreihe den Beginn des jüngsten Kapitels in der Designwelt von HANSA dar. Die puristische und zugleich filigrane Designsprache der Armaturen steht im Einklang mit höchster Qualität und innovativen technischen Details. Im Gespräch erzählt Enrico Bosa, Head of Design der Oras Group, Muttergesellschaft von HANSA, wie aus einer kreativen Vision ein Produkt entstand, das Design, Technik und Markenidentität elegant vereint. Er spricht über die Zusammenarbeit mit dem Designstudio Debiasi Sandri, über Inspiration aus der Natur und über die kleinen Details, die zusammengenommen HANSAGENESIS zu einem modernen Klassiker machen.

Herr Bosa, beschreiben Sie uns Ihre Rolle in diesem Projekt?
Die eigentliche kreative Vision hinter HANSAGENESIS stammt von Daniel Debiasi und Federico Sandri vom Debiasi Sandri Design Studio. Sie sind die Designer, die Künstler, die das Erscheinungsbild dieser Kollektion geprägt haben. Meine Aufgabe als Head of Design der Oras Group bestand darin, den richtigen Rahmen zu schaffen: sicherzustellen, dass die Vision der Designer – den komplexen Weg von der Idee zum industriellen Produkt – transferiert werden konnte. Das bedeutet, Design, Produktion, Technologie und die DNA der Marke aufeinander abzustimmen und dabei manchmal unsere eigenen technischen Grenzen zu überschreiten. Letztendlich war es meine Aufgabe, innerhalb des Unternehmens als „Hüter der Vision” zu fungieren.

Wie genau kam die Kooperation mit Daniel Debiasi und Federico Sandri zustande?
Als Head of Design ist es eine meiner Aufgaben, neue Impulse in unsere Produktpalette zu bringen. Ich bewundere die Arbeit von Daniel und Federico schon seit Jahren und als sich die Gelegenheit bot, habe ich mich sofort an sie gewandt. Bereits nach einem kurzen Gespräch war klar, dass sie die richtigen Partner für dieses Projekt waren.

Wie verlief die Zusammenarbeit?
Ausgezeichnet. Daniel und ich haben zufälligerweise an derselben Universität studiert, sodass wir sofort eine gemeinsame Sprache fanden. Von Anfang an arbeiteten wir in einem Klima des Vertrauens: Ich teilte ihnen die Bedürfnisse und Visionen des Unternehmens mit und gab ihnen die Freiheit, Ideen zu entwickeln. Sie kamen mit mehreren Konzepten zurück, von denen HANSAGENESIS sofort herausstach. Von da an folgte ein langer Prozess der Feinabstimmung, der jedoch stets von einem konstruktiven Dialog geprägt war. Es fühlte sich weniger nach Arbeit an, sondern eher wie eine gemeinsame kreative Reise.

Was hat Sie im kreativen Prozess am meisten überrascht?
Die Kraft der Perspektive. Oft dachte ich, dass ein bestimmtes Detail unlösbar sei und dann kamen Daniel oder Federico mit einer völlig unerwarteten Idee. Plötzlich wurde das, was unmöglich schien, offensichtlich. Das ist das Schöne an der Zusammenarbeit: Eine gute Idee gelangt durch Diskussion, Geduld und Vertrauen zur Vollendung.

Was war die Hauptinspiration für das Design dieser Serie?
Die Inspiration kam aus der Natur – ihrer Fähigkeit, gleichzeitig einfach und komplex, weich und stark zu sein. Daniel und Federico wollten dieses Gleichgewicht einfangen und Minimalismus, Rationalität und zeitlose Eleganz miteinander verbinden. Für mich war es faszinierend zu beobachten, wie sie all diese Eigenschaften in einer klaren und zeitgemäßen Form zusammenfassten, die dennoch warm und menschlich wirkt. Meine Aufgabe war es, dafür zu sorgen, dass diese feinfühlige Vision während der Entwicklung nicht beeinträchtigt wurde. Das bedeutete manchmal, dass wir unsere eigenen Prozesse und technischen Grenzen überschreiten mussten – aber ich glaube, dass echte Innovation genau dann entsteht.

Welche Formen und Oberflächen spielen für Sie eine Schlüsselrolle?
In den Oberflächen kommt die Persönlichkeit der Armatur erst richtig zum Tragen. Bei HANSAGENESIS entstehen wunderbar kontrastreiche Übergänge zwischen glatten, weichen Flächen und schärferen, flacheren Ebenen. Dieses Zusammenspiel erzeugt einen Rhythmus, fast wie ein Tanz der Proportionen. Ich stelle mir das gerne als einen Dialog zwischen männlichen und weiblichen Eigenschaften vor, genau wie in der Natur, wo Gegensätze sich ergänzen. Wenn man die Armaturen berührt, spürt man sowohl Präzision als auch Weichheit, und genau diese Dualität macht sie so besonders.

Wie wurde die Herausforderung gemeistert, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen zeitloser Eleganz und modernen Akzenten zu erzielen?
Das war eines der wichtigsten Ziele. Von Anfang an habe ich den Designern gesagt, dass ich von einem „New Classic“ träume – etwas, auf das die Marke HANSA viele Jahre lang stolz sein kann, nicht nur für eine Saison. Als Daniel und Federico mir ihre ersten Entwürfe zeigten, wusste ich sofort, dass sie genau das erreichen würden. Ihr Konzept verband Klarheit und Modernität mit einem Sinn für Permanenz. Natürlich ist es ein langer Weg von der Skizze zur Realität. Es gab unzählige Diskussionen zwischen Design, Forschung und Entwicklung und Produktion. Aber was mich stolz machte, war, dass die Essenz nie verloren ging. Das Design blieb elegant und gewann gleichzeitig die Stärke und technische Präzision, die nötig waren, um ein hochwertiges Produkt zu kreieren.

Wie passt die Serie zu den aktuellen Trends in der Innenarchitektur?
Ich finde, es passt wunderbar. Minimalismus bedeutet heute nicht mehr, kalt oder streng zu sein. Der Trend geht zu „Minimalismus mit dem gewissen Etwas“ – klare Linien, ja, aber mit Charakter, mit kleinen Details, die einen zum Lächeln bringen. HANSAGENESIS spiegelt genau das wider. Es wirkt schlicht und pur, aber wenn man genauer hinsieht, entdeckt man vielschichtige Eleganz und subtile Überraschungen. Das macht es nicht nur aktuell, sondern auch zukunftssicher.

Welche Zielgruppe hatten Sie bei der Gestaltung im Hinterkopf?
Anfangs dachte ich an Architekten, designbewusste Häuser, Boutique-Hotels und gehobene Restaurants. Aber je länger ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir klar, dass es überall passt. HANSAGENESIS hat das, was ich als demokratische Schönheit bezeichne: elegant genug für High-End-Projekte, aber warm und universell genug für alltägliche Wohnräume. Das ist die Stärke eines „neuen Klassikers“ – er übersteigt jegliche Kategorisierung. Es ist die Kombination aus Einfachheit und Raffinesse. Viele Produkte sind einfach, aber nicht alle sind elegant. HANSAGENESIS vereint beides. Es versucht nicht, mit lauten Aussagen zu beeindrucken – stattdessen flüstert es mit Selbstvertrauen. Diese Subtilität ist es, die die Serie auszeichnet.

Welche technischen und funktionalen Innovationen prägen die Serie?
Es gibt zwei, auf die ich besonders stolz bin: Erstens der neigbare Strahlregler, der in etwas integriert ist, das ich gerne als einen „kleinen Vulkan“ bezeichne. Er ist praktisch, weil man die Strömungsrichtung einstellen kann. Außerdem haben wir ihn so konstruiert, dass der letzte Tropfen niemals auf das Metall fällt. Das bedeutet, dass die Badarmatur länger schön bleibt – ein kleines Detail mit großer Wirkung.

Zweitens der Hebel ohne Rückschnitt: Das mag wie eine rein ästhetische Antwort klingen, aber ich glaube, dass Schönheit auch eine Funktion ist. Wir alle wollen Produkte, die angenehm zu bedienen und schön anzusehen sind. Indem wir den Hebel schlank und flach gestaltet haben, haben wir ein Produkt geschaffen, das aus jedem Blickwinkel elegant wirkt, egal, ob die Badarmatur geöffnet oder geschlossen ist.

In welcher Weise wurde die Benutzerfreundlichkeit berücksichtigt?
Die Benutzerfreundlichkeit ist immer unser Ausgangspunkt. Eine Armatur ist etwas, mit dem Menschen jeden Tag interagieren, oft ohne darüber nachzudenken. Bei HANSAGENESIS bestand die Herausforderung darin, hohe Benutzerfreundlichkeit mit starkem Design zu verbinden. Die Proportionen, der Hebel, der Strahlregler – alles wurde so gestaltet, dass die Bedienung intuitiv und komfortabel ist. Man muss diese Armatur nicht „lernen“; sie funktioniert einfach so, wie man es erwartet und sieht dabei auch noch schön aus.

Welche Rolle spielten Nachhaltigkeitsaspekte bei der Materialwahl und der Produktentwicklung?
Eine wesentliche. Wir leben in einer Zeit, in der Bewusstsein und Verantwortung in diesem Bereich unverzichtbar sind. Für uns bedeutet Nachhaltigkeit zweierlei: den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und Langlebigkeit unserer Produkte zu gewährleisten. Neben der Standardausführung ist auch eine Kaltstart-Variante erhältlich. Während die Armatur in der Mittelstellung normalerweise Mischwasser liefert, startet die Kaltstart-Version zunächst ausschließlich mit Kaltwasser. Auf diese Weise hilft HANSAGENESIS Energie zu sparen. Das mag wie eine kleine Funktion erscheinen, aber multipliziert mit Tausenden von Haushalten macht es einen echten Unterschied. Natürlich sind Langlebigkeit, Qualität und Zuverlässigkeit bereits Teil der DNA der Oras Group – das ist allseits bekannt. Doch auch die Schönheit selbst trägt zur Nachhaltigkeit bei. Wenn ein Produkt zeitlos und elegant ist, möchte man es jahrelang behalten. Man pflegt es sorgfältig. Das verlängert seine Lebensdauer ebenso wie die technische Langlebigkeit. Für mich ist echte Nachhaltigkeit, wenn intelligentes Design und verantwortungsvolle Technologie aufeinandertreffen.

Gab es im Entwicklungsprozess technische Herausforderungen, die Ihnen besonders zu schaffen machten?
Reichlich, aber auf eine gute Art. Jede Herausforderung hat uns dazu gebracht, bessere Lösungen zu finden. Zum Beispiel mussten wir viele Versuche machen, um den dünnen Hebel zu realisieren oder den schwenkbaren Strahlregler einzubauen, ohne dass es auf Kosten der Eleganz ging. Aber genau das liebe ich am Design: Probleme sind keine Hindernisse, sondern Chancen. Jedes Problem hat uns dem Endergebnis nähergebracht.

Wie würden Sie die Persönlichkeit dieser Serie mit wenigen Worten beschreiben?
Ich würde sie als zeitlose Ikone mit einem frischen Schliff beschreiben. Sie hat diese seltene Eigenschaft, dass sie sich über Generationen hinweg richtig anfühlt – mein Vater würde es elegant nennen, ich finde es zeitgemäß und meine Kinder werden es als modern empfinden. Das ist das Magische daran: Es wirkt nie alt, aber auch nie vergänglich.

Worauf sind Sie persönlich am meisten stolz?
Das ist, als würde man mich nach meinem Lieblingskind fragen! (lacht) Jedes Projekt ist etwas Besonderes. Aber wenn ich genauer darüber nachdenke, bin ich am stolzesten darauf, dass HANSAGENESIS seiner ursprünglichen Seele treu geblieben ist. Von der ersten Skizze bis zum Endprodukt ist die Essenz nie verloren gegangen. Das ist selten im Industriedesign, wo Kompromisse oft die Vision verwässern. Bei HANSAGENESIS ist es uns gelungen, die Kunstfertigkeit der Designer zu respektieren und gleichzeitig ein zuverlässiges, herstellbares und nachhaltiges Produkt zu schaffen. Diese Harmonie zwischen Vision und Realität ist es, worauf ich stolz bin.

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