NET Abgaswärmetauscher in der Praxis
Die Nutzung industrieller Abwärme zählt in Expertenkreisen zu den entscheidenden Faktoren in der Energie- und Wärmewende. Nach Schätzungen der Deutschen Energie-Agentur (dena) verpuffen jährlich rund 125 Milliarden Kilowattstunden Abwärme aus Gewerbe und Industrie nutzlos. Mit dieser Energiemenge ließen sich theoretisch rund zehn Millionen bundesdeutsche Haushalte beheizen.
Dieses enorme Einsparpotenzial hat auch die Geschäftsführung der ALPU GmbH im baden-württembergischen Mengen (Landkreis Sigmaringen) erkannt. Der Anbieter von Oberflächen-, Pulver- und KTL-Beschichtungen (kathodische Tauchlackierungen) stattete deshalb vier seiner Trocknungs- und Beschichtungsöfen mit hocheffizienten Abgaswärmetauschern vom Typ NET RB 250-5.6 V aus.
Die gasbefeuerten Spezialöfen mit einer Leistung von je 200 kW arbeiten im 2-Schichtbetrieb an fünf Tagen in der Woche etwa 16 Stunden täglich mit einer Abgastemperatur von ca. 260 °C. Durch den Einsatz der NET-Rippenrohr-Wärmetauscher wurde die Nutzung dieses latenten Abwärmepotenzials nun realisiert bzw. diese Temperatur auf etwa 110 °C abgesenkt. Im Ergebnis ergibt sich daraus eine jährliche CO₂-Minderung von ca. 100 Tonnen sowie eine Energieeinsparung von etwa 40.000 EURO p. a. Die Amortisationszeit liegt damit nur bei rund zwei Jahren. Die bisher ungenutzte Abwärme der Feuerstätten - welche in die Umwelt freigesetzt wurde - wird nun zur Erwärmung von Brauchwasser im Unternehmen eingesetzt.
Für das Projekt wurden bei NET – einer Marke der Raab-Gruppe – vier Abgaswärmetauscher konzipiert, von denen zwei in horizontaler Position und zwei mit einer Neigung von je 45° an die vorhandene Abgasanlage angepasst wurden. Zur Optimierung des Auftriebs sind zudem auf jeder Abgasstrecke Rauchsauger aus dem Hause Kutzner + Weber (Typ KW RSD 250) montiert worden. Die Steuerung, die ebenfalls von KW geliefert wurde, ließ sich entsprechend den Bedürfnissen von ALPU programmieren und in das betriebseigene CanBus-System integrieren.
Die gesamte Umbaumaßnahme wurde durch das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit 30 % gefördert.
Weitere Informationen zum Unternehmen sind unter www.raab-gruppe.de zu finden.
