Das Gemeindezentrum befindet sich direkt neben der St. Petri-Kirche im Innenstadtbereich – die exponierte Lage erforderte bei der Planung viel Fingerspitzengefühl. Bildquelle: Csaba Mester, Bielefeld, www.mester-fotografie.de
14.08.2025  Pressemeldung Alle News von REMKO

REMKO: Wärmepumpe für Gemeindehaus Versmold

HTS ARTstyle unterstreicht ästhetische Gestaltung

Projekt erfolgreich umgesetzt und in der Praxis bewährt – das könnte über dem Gemeindehaus der Ev.-luth. Kirchengemeinde Versmold stehen. Seit der Fertigstellung bildet der Neubau einen Teil des Stadtkerns. In Sachen Beheizung entschieden sich die Verantwortlichen für zeitgemäße Wärmepumpentechnik, wobei sich das Außenmodul bestens an die Optik des Gebäudes anpasst.

Der Abriss und Wiederaufbau des Gemeindehauses mitten im Zentrum war für die Ev.-luth. Kirchengemeinde Versmold eine Herausforderung, die mit der offiziellen Eröffnung im September 2020 ihren Schlusspunkt fand. Der zeitgemäße Entwurf geht auf einen nichtoffenen Realisierungswettbewerb zurück, den das Architekturbüro Wannenmacher + Möller aus Bielefeld für sich entscheiden konnte. Bevor die Umsetzung begann, war das 5.000 m² große Grundstück zunächst für den Neubau vorzubereiten. Dazu wurden das alte Gemeindehaus von 1906 und das Wohnhaus des Pfarrers, ebenfalls in die Jahre gekommen, abgerissen.

Stattdessen entstand ein zweiteiliger Baukörper, der die Angebote der Kirchengemeinde unter einem Dach vereint. Der Komplex steht direkt neben der St. Petri-Kirche und grenzt unmittelbar an den Kirchplatz. Auf der anderen Seite befindet sich das ebenfalls denkmalgeschützte Kantorhaus. Damit nimmt der Bau im Rahmen der Stadtentwicklung Versmolds, speziell des Innenstadtbereichs, eine wichtige Rolle ein. Rund 1,8 Millionen Euro wurden dafür investiert.

Zeitgemäßes Gebäude für die Aufgaben der Gemeinde

Die Entwicklung der Kirchengemeinde ist wie überall von starkem Wandel geprägt. Um für alle Altersgruppen und Bedarfe angemessene Räumlichkeiten anbieten zu können, entwickelte die Kirchengemeinde zusammen mit dem verantwortlichen Architekten ein Offenheit ausstrahlendes Konzept. Außen ist der Bau durch seine gradlinige Form und die helle, leicht changierende Klinkerfassade geprägt, das gefaltete Dach nimmt Bezug auf die Giebelformen im innerstädtischen Bereich.  Die zwei Baukörper sind durch einen dazwischen liegenden Trakt verbunden. Er bildet das großzügige Foyer und erschließt gleichzeitig die weiteren Räume, insgesamt rund 800 m².

Vom Eingang gesehen links befindet sich der große Gemeindesaal mit einer absenkbaren Bühne, er lässt sich mit einer Trennwand vom Foyer abgrenzen. Im rechts befindlichen Bauteil gibt es zahlreiche weitere Neben- und Gruppenräume, eine Küche, das Gemeindebüro und im Obergeschoss den Jugendbereich sowie einen Andachtsraum. Durch einen Fahrstuhl und ein Behinderten-WC ist der Bau für alle Menschen zugänglich. Er strahlt eine wohltuende Atmosphäre aus – sie entsteht unter anderem durch die Verwendung von Parkett, hellen Putzflächen und bodentiefen Fenstern. In Sachen Heiztechnik setzt das Konzept auf eine nachhaltige Lösung: Die Wahl fiel auf eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe aus dem Hause Remko. Sie passt nicht nur optisch, sondern auch wegen des hohen Baustandards und der dadurch geringen Heizlast von 24 kW.

HTS – Technik schick verpackt

Das Split-Gerät HTS ARTstyle 260 liefert mit bis zu 26 kW Leistung genug Energie, um sämtliche Räume bedarfsgerecht zu temperieren. Vom System sind lediglich zwei Außenmodule sichtbar, die sich erst auf den zweiten Blick als Technikkomponente zu erkennen geben. Die runden Module platzierte der Planer am Rand des Grundstücks hinter dem Gebäude. Hier grenzen die beiden Baukörper an das Nachbargrundstück, das mit einer Hecke und einem Sichtschutz seine Privatsphäre behält.

Die Elemente aus der Designlinie Alu, 1.020 mm hoch und 630 mm im Durchmesser, sind mit silbernen Lamellen gestaltet. Sie stehen erhöht auf runden Fundamenten. Damit ist sichergestellt, dass die Öffnungen für die Luftansaugung im unteren Bereich und für den Luftauslass senkrecht nach oben frei bleiben. Unter den Fundamenten konnten die Anschlüsse auf kurzem Wege ins Hausinnere geführt werden. Auch die Kondensatabläufe ließen sich frostsicher ins Erdreich führen. Im Modul selbst befinden sich der Lamellenverdampfer, der Ventilator und dessen Motor.

Das Innenmodul – optimiert für rasche Montage

Die weitere Haustechnik befindet sich im Untergeschoss des Gemeindehauses, das nur unter dem Foyer unterkellert ist. Zwischen den beiden Außenmodulen und dem Innenmodul waren die Leitungen für Steuerung, Sensoren, Stromnetz und Kältemittel zu verlegen. Bei letzterem galt eine besonders sorgfältige Ausführung, denn bei zwei Außenmodulen müssen die Leitungen den gleichen Querschnitt und nahezu die gleiche Länge aufweisen. Toleriert wird eine Längendifferenz von maximal 2 m. Zudem war darauf zu achten, dass die T-Stücke, die Leitungen zusammenfassen, möglichst nah am Innenmodul installiert wurden. Aufgrund der ermittelten Leitungslänge ließ sich auch die Nachfüllmenge an Kältemittel berechnen.

Im Innenmodul sitzen die wichtigen Technikkomponenten: Verdichter des Kältekreislaufs, elektronisches Expansionsventil, Filtertrockner, Kältemittelsammler sowie alle Anschlüsse an das Heizungsnetz. Der Vorteil hier: Die Andockpunkte befinden sich alle an der Oberseite und sind damit gut zugänglich. Das konnte auch die Roy GmbH aus Versmold feststellen, die für die Installation der Heiztechnik verantwortlich zeichnete. Bei der Inbetriebnahme der Wärmepumpe nutzte das Heizungsbauunternehmen CheckServ, die Remko-Unterstützung.

Eckdaten der Wärmepumpe

Die HTS arbeitet mit der bewährten Invertertechnik. Sie stellt eine kontinuierliche Anpassung an den vorhandenen Wärmebedarf sicher, was sich positiv auf die Effizienz auswirkt. Dazu moduliert die Wärmepumpe zwischen 5 und 26 kW. Als Einsatzgrenze für das Heizen nennt Remko -20 bis + 45 °C, für das Kühlen +15 bis +45 °C. Ein wichtiger Faktor bei der Aufstellung der Außenmodule ist die Geräuschentwicklung. Dazu wird bereits im Planungsstadium ermittelt, welche Werte der TA Lärm gelten. Der Standort hinter dem Gemeindehaus stellt sicher, dass keinerlei Beeinträchtigung im innerstädtischen Umfeld erfolgt. Zudem weist die HTS einen Schalldruckpegel von 35 dB(A) mit 5 m Abstand im Freifeld auf. Durch die integrierte Nachtabsenkung ist das Außengerät nachts noch leiser. Damit erfüllt die Wärmepumpe sogar die Vorgaben für reine Wohngebiete sowie für Kurgebiete, Krankenhäuser und Pflegeanstalten.

Weitere Anlagenkomponenten

In der Inneneinheit ist ein Heizstab mit 9 kW integriert, der im Bedarfsfall über die Regelung zugeschaltet werden kann. Des Weiteren sind eine Heizkreisgruppe, mehrere Tauchfühler, zwei Taupunktwächter sowie 13 m Verbindungsleitungen einschließlich Befüllung installiert. Als Pufferspeicher wählte der Planer einen Kältepuffer mit 500 Liter Fassungsvermögen. Geregelt wird das System mit Smart Control, das die Handhabung von zwei gemischten und einem ungemischten Heizkreis sicherstellt. Auch der Einsatz im intelligenten Stromnetz Smart-Grid ist möglich. Die entsprechende kabelgeführte Fernbedienung befindet sich im Gemeindebüro und ist nur den Mitarbeitern zugänglich. Die Eckdaten sind festgelegt, etwa der Vor- und Rücklauf mit 34 °C bzw. 28 °C. Die einzelnen Räume werden je nach Bedarf erwärmt.

Gute Erfahrungen

Inzwischen blickt die Kirchengemeinde auf rund vier Jahre im Gemeindehaus zurück und kann ein positives Fazit ziehen. Pfarrer Sven Keppler resümiert: „Wir sind wirklich zufrieden. Von Anfang an wurde das Haus sehr gut angenommen, nicht zuletzt aufgrund der ästhetischen Gestaltung und der Flexibilität in der Raumnutzung. Es ist durch zahlreiche Gruppen nahezu ausgebucht, daher werden die Räume im Winter praktisch durchgängig beheizt. Der Stromverbrauch für die Wärmepumpe bleibt trotzdem im Rahmen.“ Aufgrund der hochwertigen Bauweise wird keine Kühlung oder Klimatisierung benötigt. Der Einsatz der Verantwortlichen hat sich demnach in jeder Hinsicht ausgezahlt, denn das Projekt konnte zudem im vorgesehenen Kostenrahmen errichtet werden.

Die technisch sehr versierten Menschen der Gemeinde verfolgen mittlerweile ein weiteres Projekt, um den Stromverbrauch im Winter zu verringern. Geplant ist, die Abwärme der Eisbahn zu nutzen, die sechs Wochen lang auf dem angrenzenden Kirchplatz aufgebaut wird. Das entlastet die Wärmepumpe und unterstreicht den Anspruch der Kirchengemeinde, so nachhaltig wie möglich zu agieren.

REMKO GmbH & Co. KG
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