HERZ News im Interview mit Andreas Schmidt, Inhaber Rabenbräu. Foto: HERZ
08.11.2023  Pressemeldung Alle News von HERZ Armaturen

HERZ: RABENBRÄU

VON BÄCKEREI ZU WHISKY BRENNEREI

Die Sonnenseite Österreichs ist das jüngste Bundesland unseres Staates. In diesem geschichtsträchtigen Bundesland befindet sich das seit vier Generationen bestehende Gasthaus Rabenbräu, und zwar genau an der Grenze zur Steiermark. Das ehemalige ungarische Zollhaus übernahm Andreas Schmidt als ein einfaches Gasthaus von seinem Vater und entwickelte es weiter. Heute bietet Rabenbräu seinen Gästen nicht nur schmackhaftes Essen und Unterkunftsmöglichkeiten an, sondern auch hausgebrautes Bier und selbstgebranntem Whisky. Wohlige Wärme für die Gäste liefert ein HERZ Pelletkessel firematic 200.

Seit 1921 zählt das Burgenland als selbständiges Bundesland zu Österreich. Eine Legende besagt, dass es seinen Namen den vielen Burgen verdankt, die im Mittelalter zur Verteidigung erbaut wurden, da die Region ein kriegsgeplagtes Gebiet zwischen der habsburgischen Steiermark und dem Königreich Ungarn war. Die Realität sieht jedoch anders aus: Der Name wurde von Endungen der altungarischen Komitate Wieselburg, Ödenburg und Eisenburg abgeleitet.

Die Pariser Vorortverträge

Die heutige Grenze zwischen der Steiermark und dem Burgenland verlief über viele Jahrhunderte hinweg teilweise entlang des Grenzflusses Lafnitz und trennte das Herzogtum Steiermark vom Königreich Ungarn. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zerfiel die Habsburgermonarchie und Burgenland gehörte zu Ungarn. Um die Grundlagen für die Nachkriegsordnung festzulegen, wurden fünf Friedensverträge in unmittelbarer Nähe von Paris zwischen den Siegermächten und unterlegenen Mittelmächten verhandelt - die Pariser Vorortverträge. Mit dem Friedensvertrag von Saint-Germain-en-Laye wurde am 19. September 1919 Westungarn unter dem Namen Burgenland Österreich zugesprochen, wobei die als Hauptstadt Burgenlands gedachte Stadt Ödenburg (Sopron) in Ungarn verblieb. Dieser Pariser Vorortvertrag regelte die Auflösung der österreichischen Reichshälfte Österreich-Ungarns sowie die Friedensbedingungen für den neuen Staat. Ungarn scheiterte beim Versuch diesen Verlust mit allen diplomatischen und politischen Mitteln zu verhindern. Am 4. Juni 1920 unterzeichnete Ungarn den Vertrag von Trianon, bei dem zwei Drittel des historischen Königreichs an Nachbar- und Nachfolgestatten zugesprochen wurden, darunter auch Burgenland. Die endgültige Integration des Burgenlandes in Österreich erfolgte erst 1921, da die Neuordnung Europas nach dem Ersten Weltkrieg zu komplexen Umsetzungen der Verträge führte. Vor allem die Übertragung von Gebieten mit gemischter Bevölkerung war sehr zeitintensiv.

Das ehemalige Zollhaus wird zum Gasthaus

Das ehemalige ungarische Zollhaus wurde im Jahr 1930 von Urgroßvater Schmidt als Bäckerei bewirtschaftet. Sein Sohn Josef Schmidt erweiterte die Bäckerei um ein Wirtshaus und konzentrierte sich mit der Zeit nur noch auf die Gastronomie. Letztendlich übernommen vom Enkelsohn, also dem heutigen Besitzer Andreas Schmidt, hat Rabenbräu heute des Weiteren eine eigene Brauerei und Brennerei und bietet seinen Gästen neben flüssigen Genussmitteln auch köstliche Wildspezialitäten vom Hirsch. Im Interview mit HERZ News erzählt Chef des Hauses Rabenbräu Andreas Schmidt über das geschichtsträchtige Gasthaus.

HERZ News: Wie entstand der Gedanke, das Gasthaus zu einer Brauerei und Brennerei weiterzuentwickeln?

Andreas Schmidt: Durch meine Ausbildung war für mich klar definiert, dass ich in der Gastronomie bleibe. Ich habe in verschiedenen 4-Sterne-Gasthäusern und Haubenlokalen gearbeitet. Als ich 1997 das Gasthaus übernommen habe, war es nicht das, was ich mir vorgestellt habe. In der Ostregion gab es damals keinen Tourismus wie im Westen. Daher haben wir geschaut, was wir machen können und haben das Gasthaus zuerst um einen Veranstaltungssaal erweitert. In der Planungsphase wurde uns bewusst, dass dies nicht ausreichend Erlebnis bieten würde. Somit haben wir uns entschlossen eine Wirtschaftsbrauerei zu eröffnen.

HERZ News: Das hört sich nach einer großen Investition an. Waren die Ergebnisse wie gewünscht?

Andreas Schmidt: Ich habe mit 27 Jahren 25 Millionen Schilling investiert und das bei 6% Zinsen. Da hat man Schulden ohne Ende und arbeitet sehr hart. Das Bierprojekt ist in der Entwicklungsphase zwar erheblich gewachsen, jedoch haben wir schlechte Zahlen geschrieben, da der Absatz über den Großhandel lief und wir immer an der Industrie gemessen wurden. Die Herstellungskosten in einer kleinen Anlage sind höher als in der Massenproduktion. Wir haben einfach den Absatz im Haus benötigt.

HERZ News: Und um den Absatz im Haus zu verstärken entstand dann die Idee der Brennerei?

Andreas Schmidt: Genau. Durch die Brauerei hatten wir bereits Malz und die maschinelle Einrichtung, es fehlte nur noch eine Brennanlage. Ich bin dann herumgereist und habe verschiedene Kurse besucht, um mir das Know-how anzueignen. Nach 5-jähriger Lagerung haben wir den ersten Whisky verkauft. Wirtschaftlich gesehen natürlich ein Wahnsinn, da braucht man einen sehr langen Atem, wenn du Tausende Euros in ein Produkt investierst, das erst Jahre später verkauft werden kann. Heute habe ich 200 Fässer im Haus und bin froh, dass ich drangeblieben bin.

HERZ News: Die Idee der Brauerei hat Ihnen eigentlich weitere wirtschaftliche Türen geöffnet. Werden Produktionsabfälle auch verwertet?

Andreas Schmidt:  Selbstverständlich. Bei Rabenbräu betreiben wir eine Kreislaufwirtschaft. Wir verfügen über ein hauseigenes Wildgehege und unser Wildbret zählt zu unseren kulinarischen Spezialitäten. Mit Bier- und Whiskytreber füttern wir unsere Hirsche. Alles dreht sich im Kreis.

HERZ News: Ich habe gehört, Sie haben eine ganz enge Beziehung zu Ihren Tieren.

Andreas Schmidt: Tiere sind mein Ruhepol. Wenn ich 3-4 Minuten Zeit finde, fahre ich hinaus zu den Tieren. Wir haben aber auch Haustiere, die bei den Gästen sehr beliebt sind und oft nachgefragt werden, wie zum Beispiel unser Wildschwein Toni. Als wir Toni gefunden haben, war er noch ein Baby, mittlerweile ist er 6 Jahre alt und hat ordentlich viel Gewicht. Für uns ist er wie ein Hund und läuft hier manchmal frei herum. Unser Charly (Rabe) ist bereits jedem schon bekannt.

HERZ News: Was stellt für Sie die größte Herausforderung dar?

Andreas Schmidt: Bei Whisky ist es die Laufzeit und Angels' share - wir produzieren 100 Liter Whisky, können aber nur 60-70 Liter verkaufen, weil der Rest verdunstet (Engelsanteil). Aber die Herausforderung liegt allgemein eher in der Gastronomie als an der Produktion oder den Produkten.

HERZ News: Meinen Sie den Arbeitskräftemangel?

Andreas Schmidt: Ja, genau. In der Gastronomie gibt es drei Säulen: Freizeit, Entlohnung und Arbeitsklima, das muss man den Mitarbeitern anbieten und im Gleichgewicht halten. Vor allem ein tolles Arbeitsklima ist ganz wichtig, denn fühlt sich der Mitarbeiter nicht wohl, wird er unabhängig von der Bezahlung gehen. Ich hab das Glück, dass meine Mitarbeiter mir über viele Jahre hinweg treu bleiben. Wenn jemand bei Rabenbräu angekommen ist, bleibt er in der Regel meistens bis zur Pension oder er ist gleich am Anfang weg. Das ist in der Gastronomie gar nicht üblich und das weiß ich sehr zu schätzen. Neues Personal einzustellen bedeutet sehr viel Arbeit und Veränderungen bringen oft viel Stress mit sich. Unsere Stammgäste freuen sich auch immer von vertrautem und langjährigem Personal bedient zu werden. Es ist eine ganz besondere Bindung da. Ich bin glücklich mit all meinen Mitarbeitern.

HERZ News: Sie legen auch sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit. War das auch der Grund, warum Sie sich für ein HERZ Hackschnitzel-Pelletkessel entschieden haben?

Andreas Schmidt: Wir haben sehr viel Wald in Privatbesitz. Die Waldgebiete waren in einem schlechten Zustand, da sehr viel totes Holz und viele Überbestände vorhanden waren, die den Wald unbrauchbar machten. Durch die Hackschnitzelheizung können wir unsere Wälder säubern und gleichzeitig für Wärme sorgen. Die Anlage dient zur Warmwasseraufbereitung und zur Beheizung unserer Räume.

HERZ News: Und wie fiel die Entscheidung auf ein HERZ Produkt?

Andreas Schmidt: Mit der vorherigen Anlage hatte ich unzählige Störmeldungen in nur einem Winter. Ich habe gesagt, so geht das nicht weiter und habe mich für ein HERZ Produkt entschieden. Seitdem kommt für mich keine andere Marke als HERZ in Frage. Ich habe auch privat eine Wärmepumpe von HERZ und mein Vater hat eine HERZ Pelletanlage. Das Produkt ist absolut wartungsfrei und ich habe eine Qualität wie mit einer Ölheizung. Der Kundenservice von HERZ ist eine Römische Eins. Ich kann garnicht besser aufgehoben sein. Die effiziente Energieversorgung ist ein ganz wesentlicher Punkt für uns, sowohl aus ökologischer als auch finanzieller Sicht. Die Qualität von HERZ kann ich mit reinem Gewissen jedem weiterempfehlen.

HERZ News: Das freut mich sehr zu hören. Vielen Dank für Ihre Offenheit und die Einblicke, die Sie geteilt haben.

HERZ News hatte die Möglichkeit, im Rahmen eines Interviews die Gastfreundlichkeit selbst zu erleben. Rabenbräu ist für alle, die eine familiäre Unterkunft mit österreichischer Tradition und zusätzlichem Whisky-Genuss suchen, definitiv einen Besuch wert. Gerne hätte auch ich mich durch die Fässer gekostet, wäre nicht die Autofahrt nach Wien gewesen.

Rabenbräu als Partner der MoHo-Motorrad Hotels

Rabenbräu ist seit kurzem auch Partner des Motorrad Hotels (MoHo) und bietet Motorradgruppen neben gutem Essen, Bier und Unterkunftsmöglichkeiten auch versperrbare Garagen. Als leidenschaftlicher Motorradfahrer weiß Andreas Schmidt selbst genau: Es ist wichtiger, dass das Motorrad besser schläft, als man selbst. Zudem unterstützt er auch die Motorrad-Gruppen bei Routenerstellung und -planung sowie mit Programmvorschlägen für motorradfreie Tage.

HERZ Hackschnitzel-Pelletkessel

Für die wohlige und effiziente Wärme der Gäste sorgt bei Rabenbräu ein HERZ Hackschnitzel-Pelletkessel firematic 200. Jetzt einscannen für mehr Produktinformationen.

Whisky oder Whiskey

Die Schreibweise von Whisky deutet auf die Herkunft: Schottische Destillate werden ohne "e" geschrieben, hingegen man die irischen und amerikanischen als Whiskey bezeichnet. Whisky wird normalerweise aus gemälzter Gerste oder einer Mischung verschiedener Getreidesorten, Wasser und Hefe hergestellt. Im Gegensatz zu Schottland ist es in Irland üblich, dreifach zu destillieren, wodurch der irische Whiskey weicher und leichter im Geschmack angesehen werden kann. Aus dem Konflikt, ob Whisky zuerst in Schottland oder Irland hergestellt wurde, halten wir uns heraus.

Angels' Share

Dieser Begriff bezeichnet den verdunsteten Wasser- oder Alkoholanteil des Whiskys während seines Reifungsprozesses im Fass. Die Höhe des Anteils hängt hierbei von der Umgebungstemperatur, der Luftfeuchtigkeit sowie der Art, dem Alter und der Größe des Fasses ab. Vor allem die Luftfeuchtigkeit ist entscheidend darüber, ob mehr Wasser oder Alkohol verdunstet. Dieser Prozess trägt zur Konzentration der Aromen, zur Entwicklung des Geschmacks und zum Farbton des Whiskys bei und ist somit ein wichtiger Teil des Whisky-Reifungsprozesses.

HERZ Armaturen GmbH
HERZ Armaturen GmbH
Neumarkter Straße 33
90584 Allersberg
Deutschland
Telefon:  07191 - 9021-0