HERZ News im Interview mit Thomas Broukal in der Bösendorfer Klavierfabrik in Wiener Neustadt. Foto: HERZ
20.07.2023  Pressemeldung Alle News von HERZ Armaturen

HERZ: BÖSENDORFER KLANGGENUSS MIT KLAVIER

Orgel, Clavichord und Cembalo - diese Tasteninstrumente sind unter anderem die Vorläufer des heute jedem bekannten Klaviers. Das Klavier ist mit seinen 88 Tasten das Instrument mit der größten Tonvielfalt. Die weißen Tasten für die Grundtöne und die schwarzen für die Halbtöne ermöglichen dem Pianisten die volle Bandbreite an Tonhöhen und -tiefen auszuschöpfen. Solch ein Instrument benötigt daher auch eine zeitintensive Herstellung von einigen Monaten bis hin zu mehreren Jahren. HERZ News führte ein Interview mit Thomas Broukal, Technischer Direktor bei Bösendorfer, über die Feinheiten und Herausforderungen der Klavierherstellung.

Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Frederic Chopin, Wolfgang Amadeus Mozart und viele weitere zeit­lose Namen sind bedeutende Kompo­nisten, denen das Klavier im Laufe der Musikgeschichte als große Inspiration diente. So begann Wolfgang Amadeus Mozart bereits im Alter von 4 Jahren Klavier zu spielen und komponierte mit nur 5 Jahren sein erstes Stück. Nicht um­sonst wird er als Wunderkind bezeichnet. Weltweit berühmte Klavierwerke dieser und anderer Komponisten sind unver­zichtbare Stücke der klassischen Musik.

Musik und die Gesundheit - der Mozart-Effekt

Das Klavierspielen hat besondere Vorteile für die menschliche Gesundheit. Durch die präzise Bewegung der Finger, Hände und Arme wird die Feinmotorik gefördert. Das gleichzeitige Spielen von Melodien und Akkorden mit beiden Händen sowie das Einbeziehen der Pedale fördert die Koordinationsfähig­keiten. Zudem trägt das Memorieren von Noten, Akkorden und Musikstücken dazu bei, das Erinnerungsvermögen und die Merkfähigkeit zu stärken. Sowohl das Klavierspielen als auch die Musik im Allgemeinen haben auf psychische und emotionale Ebene eine große Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Komponisten wie Mozart, Bach oder Beethoven verbessern sogar mit ihren Meisterwerken die räumliche Vorstellungskraft  und das Erinnerungsvermögen des Menschen. Dies wird als der Mozart-Effekt bezeichnet.

Die Geburtsstunde des Klaviers

Tasteninstrumente gibt es schon seit mehreren Jahrhunderten. Die Orgel, die als "Königin der Tasteninstrumente" bezeichnet wird, zählt zu den frühesten Tasteninstrumenten der Geschichte und reicht bis in die antike Zeit zurück. Als einer der ersten Pioniere des Klaviers, wenn nicht sogar als der Entwickler, wird der italienische Klavierbauer Bartolomeo Cristofori gesehen. Im Jahr 1698 entwickelte er das Instrument "Gravecembalo col piano e forte" was übersetzt so viel wie "ein Cembalo, das laut und leise spielen kann" bedeutet. Das Cembalo erzeugte die Töne indem die Saiten über die Tasten angezupft wurden. Dies ermöglichte einen geringeren Tonumfang von 4-5 Oktaven. Im Vergleich dazu werden beim Klavier die Saiten mit einem Hämmerchen angeschlagen. Die Geburtsstunde des modernen Klaviers entstand.

Die Tradition seit 1828 - Ignaz Bösendorfer

Im Jahre 1828 übernahm Ignaz Bösen­dorfer die Klavierwerkstätte seines Lehr­herrn Joseph Brodmann. Seine beson­dere Gabe sowie Leidenschaft für Musik und Kunst machten seine Klaviere ein­zigartig. Seine Klangvorstellungen waren zutiefst von Beethoven beeinflusst und vom kulturellen Umfeld Wiens geprägt. Sein Klavier überstand sogar das Tempe­rament des berühmten Pianisten Franz Liszt, der unter anderem dafür bekannt war, aufgrund seiner Leidenschaft und Intensität beim Spielen einige Klaviere in Mitleidenschaft gezogen zu haben.

Das Klavier etablierte sich im 19. Jahr­hundert als Standardausstattung bürger­licher Haushalte. Das Instrument diente als einzige Unterhaltungsmöglichkeit. Die Kinder erhielten Klavierunterricht und spielten den Gästen Klavier vor, da zumal das soziale Leben bis zur Re­volution 1848 in den großbürgerlichen Haushalten stattfand. Bedenkt man, dass es damals kaum die heute bekann­ten Unterhaltungsmöglichkeiten gab, waren diese und die Konzertsäle die beste Gelegenheit zusammenzukommen.

Ignaz und sein Sohn Ludwig Bösendorfer. Ignaz Bösendorfer und sein Sohn Ludwig, der spätere Besitzer von Bösendorfer Klaviere, erkannten hier die wachsende Nachfrage und kauften Konzertsäle, die sie mit Bösendorfer Klavieren ausstatteten. Somit gelang es Vater und Sohn, den Bürgern ein umfassendes Paket musikalischen Genusses anzu­bieten und ihren Namen in die Geschichte einzuprägen. Aus heutiger Sicht ein tolles Marketingkonzept.

Auch wenn Bösendorfer im Laufe der Jahre öfters den Besitzer wechselte und verkauft wurde, blieben die Unter­nehmenstradition sowie einzigartige Qualität erhalten. Heute ist Yamaha der Mutterkonzern der österreichischen Kla­viermarke.

HERZ News: Bösendorfer hat eine sehr lange Firmengeschichte von 195 Jahren. Wie ist es gelungen, die alte Tradition weiterhin aufrechtzuhalten?

Thomas Broukal: Es fängt alles mit der Konstruktion an. Ignaz und Ludwig Bösendorfer waren sehr kreative Köpfe und man lernt nie aus, was sie früher alles gemacht haben. Wir verbinden die moderne Technologie mit altem Wissen. Bösendorfer war beispielsweise in den 80er Jahren der Erste, der Computertechnologie einsetzte. Heute bieten wir bei 5 Modellen einen Selbstspieler und eine Aufnahme­funktion an, wo die Mechanik, also die Bewegung der Taste, des Hammers und der Pedale, gespeichert wird und das Klavier dann diese selbstständig beim Abspielen des Stückes wiedergibt.

HERZ News: Vereinen Sie also Tradition mit Moderne hier in Wiener Neustadt?

Thomas Broukal: Genau. Hier wird das Klavier nach traditionellen und moder­nen Methoden gefertigt. Wir sind ein eigenständiges österreichisches Unter­nehmen mit einer japanischen Mutter. Wir entwickeln, produzieren und ent­scheiden hier vor Ort.

HERZ News: Bösendorfer Klaviere werden von vielen als eine Investition gesehen. Was macht Bösendorfer so besonders?

Thomas Broukal: Der hohe Anteil der handwerklichen Arbeit sowie die Qualität. 95% der Herstellung erfolgt in Handarbeit. Unsere Klaviere werden kundenspezifisch produziert und sind keine Standardware.

HERZ News: Der Kunde kann also ein Klavier genau nach seinen Vorstellungen produzieren lassen?

Thomas Broukal: Bei der akustischen Einstellung gibt es nicht viel Spielraum, da dies klar definiert ist. Alles andere wie die Optik des Klaviers, entscheidet der Kunde und wird von uns realisiert. Der Kunde gibt uns seine Präferenzen für das Furnier und das Aussehen des Klaviers an. Wir erhalten von unserem Lieferanten einen kleinen Furnierbund und fertigen Muster in unterschiedlichen Farbnuancen ab, die wir dem Kunden zusenden. Sobald der Kunde eines der Muster freigegeben hat, wird das Klavier produziert.

HERZ News: Dementsprechend ist auch die Produktionszeit nehme ich an?

Thomas Broukal: Nur der Bau des Instru­mentes dauert 6 Monate, wenn alle Teile vorhanden sind und es sich um ein klas­sisch schwarzes Instrument handelt. Bei Sondermodellen kann dieser Zeitraum zwischen 10 - 18 Monaten liegen. Wenn man dieTrocknung des Holzes mit einbe­zieht, sprechen wir von einigen Jahren.

HERZ News: Die Holzqualität hat einen großen Einfluss auf Ihre Produkte. Sind es einheimische Hölzer die Sie verwen­den?

Thomas Broukal: Wir verwenden ca. 80% Fichtenholz beim Bau unserer Instrumente, da Fichtenholz die beste Schallleitfähigkeit unter den Holzarten aufweist. Das Holz, das wir beziehen, stammt aus den österreichischen Alpen und wächst ab einer Höhe von 800 Metern über dem Meeresspiegel. In dieser Höhe weisen die Bäume einen gleichmäßigen Wuchs und somit eine ausgezeichnete Qualität auf. Das Holz wird im Winter geschlagen, damit der Baum nicht im Saft steht. Um die außergewöhnliche Zellstruktur des Fichtenholzes zu bewahren, trocknen wir das Holz schonend im Freien, im Durchschnitt 5-6 Jahre auf eine Holzfeuchte von 12%. Danach lagern wir das Holz nochmals mindestens für 6 Monate im Trockenlager bis es eine Holzfeuchte von 6-7% aufweist, womit die Produktion starten kann.

HERZ News: Bei der Produktion Ihrer Klaviere entsteht auch dementspre­chend viel Holzabfall. Da ist das Heizen mit HERZ firematic 301 T-Control wohl eine gute Entscheidung gewesen, oder?

Thomas Broukal: Definitiv. Obwohl wir das Holz beim Lieferanten schon selek­tieren, entsteht auch hier natürlich ein Abfall. Ungefähr 25% des gut getrock­neten Holzes fällt hier aus, welche mit der Anlage für eine wohlige Wärme der Mitarbeiter sorgt. Die Effizienz des Kes­sels ist unbeschreiblich. Wir verbrauchen 50% weniger Wärmeenergie als zuvor. Die Rechnungen stellen den besten Be­weis dar.

Bösendorfer ist ein Monument der österreichischen Kulturgeschichte.
HERZ News ist mit großer Freude und Dankbarkeit erfüllt, über den Einsatz des HERZ Kessels zu berichten sowie über die Gelegenheit ein Interview mit Bösendorfer zu führen. S

HERZ firematic 301 T-Control

Der Hackgut-Pelletskessel der firematic- Reihe besticht durch kompakte Abmessungen und dem Einsatz von hochwertigen Materialien.

Das bedienerfreundliche Touch-Display mit einfachem Bildschirmaufbau sorgt für eine komfortable Menüführung. Die abnehmbaren Aschenboxen mit Rädern ermöglichen zudem ein einfaches und bequemes Entleeren der anfallenden Flug- und Verbrennungsasche.

Neben energiesparender Antriebstech­nik überzeugt der Kessel mit konstant hohem Wirkungsgrad und niedrigen Emissionswerten.

Dank eingebauter Lambdasonde, welche permanent die Abgaswerte überwacht und auf unterschiedliche Brennstoffqua­litäten reagiert, werden immer perfekte Verbrennungswerte und geringste Emis­sionswerte erreicht. Die automatische Wärmetauscherreinigung erzielt dank gereinigter Wärmetauscherflächen einen konstant hohen Wirkungsgrad und sorgt für einen niedrigen Brennstoffverbrauch.

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