HERZ: 1,3 Millionen Euro Förderung
Auch in Sloweniens zweitgrößter Stadt werden für eine klimafreundliche Zukunft die Ärmel hochgekrempelt – und die Fördertöpfe geöffnet: Im traditionsreichen Stadtteil Lent, in Maribor, wurde im Auftrag von Fernwärmeanbieter Energetika Maribor ein neues Heizwerk errichtet, das mit heimischem Hackgut betrieben wird. Seit April 2025 sorgt dort ein 5-Megawatt-Heißwasserkessel von BINDER Energietechnik für klimafreundliche Wärme – verlässlich, effizient und regional verankert.
Ein bedeutender Schritt in Richtung Dekarbonisierung
Die Investition in Höhe von rund 3,7 Millionen Euro wurde maßgeblich durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energie sowie durch Mittel aus dem Konjunkturbelebungs- und Resilienzmechanismus gefördert – über 1,3 Millionen Euro kamen aus diesem öffentlichen Fördertopf. „Ohne diese Unterstützung wäre ein Projekt dieser Größenordnung kaum realisierbar gewesen. Mein besonderer Dank gilt dem gesamten Team im Ministerium“, so Gregor Makovec, Direktor der durchführenden Tochtergesellschaft Energija in okolje, bei seiner Eröffnungsrede.
Der Bau des Heizwerks begann im Juli 2024 und wurde planmäßig abgeschlossen. Die neue Anlage umfasst ein 14 Meter hohes Gebäude mit 700 m² Grundfläche. Dort befinden sich neben dem Kesselraum mit modernster Technik auch ein Lagerraum für Holzbiomasse und ein ausgeklügeltes Fördersystem für die Hackgutzufuhr.
Ökologisch sinnvoll - wirtschaftlich stabil
Auch der Bürgermeister von Maribor, Aleksander Saša Arsenovič, zeigt sich überzeugt: „Der Bau eines Holz-Biomassekessels ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Entwicklung und ein zentrales Element auf dem Weg zu erneuerbaren Energiequellen. Die Anlage reduziert nicht nur unseren CO₂-Fußabdruck, sondern stärkt auch die lokale Wirtschaft, da sie auf heimische Biomasseressourcen setzt.“ Die neue Infrastruktur liefert künftig rund 15.000 MWh Wärme pro Jahr. Das entspricht 10–15 % der gesamten jährlichen Wärmeproduktion von Energetika Maribor – mit entsprechendem Einfluss auf die CO₂-Bilanz der Stadt. Dass Fernwärmeprojekte wie dieses nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich vorausschauend sind, betont Aleksander Saša Arsenovič ebenfalls: „Natürlich wirkt sich jede Investition zunächst auf den Fixkostenanteil der Rechnung aus. Aber viel wichtiger ist: Der festgelegte Wärmepreis bleibt stabil – auch dann, wenn andere Energiepreise steigen.“
Mehr als nur heiße Luft: Ein Blick ins HERZ der Anlage
Im Zentrum des neuen Heizwerkes in Lent steht ein Heißwasserkessel von BINDER Energietechnik mit einer Nennleistung von 5 Megawatt. Der Heißwasserkessel ist in das bestehende Fernwärmenetz eingebunden, das über 13.800 Anschlussstellen in Maribor mit Wärme versorgt. Das HERZstück der Anlage ist eine vertikale Brennkammer mit integriertem Heißwasserwärmetauscher, die vollständig mit Wasser umgeben ist, das auch zur Abkühlung des Schamotts beiträgt. Dadurch wird die Lebensdauer des Schamotts wesentlich verlängert und somit die Wartungskosten reduziert. Die Brennstoffzufuhr erfolgt über einen Querförderer mit Aufschubkonus, der eine zuverlässige Höhenüberbrückung zwischen Brennstofflager und Feuerraum sicherstellt. Diese Ausführung gewährleistet eine gleichmäßige und effiziente Beschickung mit Hackgut – und damit einen kontinuierlichen, stabilen Anlagenbetrieb.
Für eine saubere und effiziente Verbrennung sind Zuluftventilatoren im Einsatz, die den Luftstrom automatisch an den jeweiligen Betriebszustand anpassen. Die automatische Druckluftabreinigung der Wärmetauscherrohre sorgt dauerhaft für einen hohen Wirkungsgrad und minimiert den Wartungsaufwand.
Die Rauchgasreinigung durch einen Multizyklonentstauber und einen Elektrofilter minimiert Emissionen, während die Ascheabführung über Fördersysteme den Wartungsaufwand reduziert. Ein riemenbetriebener Rauchgasventilator stellt den nötigen Unterdruck sicher und sorgt für eine sichere Ableitung der Abgase, was die langfristige Zuverlässigkeit der Anlage unterstützt - perfekt geeignet für präzise Temperaturführung und zuverlässigen Dauerbetrieb.
Konsequent in Richtung Klimaziele
Weitere Projekte sind bereits in Planung, wie der Bürgermeister bestätigt: „Die Gruppe Energetika Maribor wird sich weiterhin auf die Realisierung neuer Produktionseinheiten konzentrieren, die auf erneuerbaren Quellen beruhen – Holzbiomasse, Abwärmenutzung und Energierückgewinnung aus Siedlungsabfällen. Damit folgen wir den europäischen Zielen für eine umfassende Dekarbonisierung.“
