15.07.2025  Pressemeldung Alle News von Buderus

Buderus: Hybride schnell installiert

Für viele un- oder teilsanierte Ein- oder Zweifamilienhäuser bietet sich die Kombination „Wärmepumpe + Brennwerttechnik“ als zukunftssichere Lösung bei der Heizungsmodernisierung an. Mit nur wenigen Schritten gehen Fachhandwerker bei der Installation der Wärmepumpen-Außeneinheit auf Nummer sicher.

Bis zum Jahr 2045 soll Deutschland klimaneutral sein – dazu gehört auch, ohne fossile Brennstoffe zu heizen. Mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) wird der Umstieg auf klimafreundliche Heizungen fortgeführt: Seit dem 1. Januar 2024 dürfen in Neubauten innerhalb von Neubaugebieten nur Heizungen installiert werden, die auf 65 Prozent erneuerbaren Energien basieren. Für Bestandsgebäude gibt es Übergangsfristen. Spätestens ab Mitte 2028 wird die Nutzung von mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie für alle neuen Heizungen jedoch verbindlich (EE65-Regelung) – eng gekoppelt an die kommunale Wärmeplanung, die in der Verantwortung der Städte und Gemeinden liegt. Wenn in einem unsanierten oder teilsanierten Ein- oder Zweifamilienhaus eine Heizungsmodernisierung ansteht, stellt sich somit die Frage, welches Heizsystem auf Basis erneuerbarer Energien eine zukunftssichere Lösung bietet. Fachhandwerker können dabei in der Beratung oft ein Wärmepumpen-Hybridsystem als sinnvolle Option empfehlen.

Hybridsystem erfüllt die 65-Prozent-EE-Regel

Ein Wärmepumpen-Hybridsystem besteht aus einer Wärmepumpen-Außeneinheit, einem konventionellen Brennwertkessel zur Spitzenlastabdeckung und einem Hybridmanager zur Regelung. Das System lässt sich mit den vorhandenen älteren Heizkörpern einsetzen. Vor allem erfüllt ein Wärmepumpen-Hybridsystem bei entsprechender Auslegung sofort den gesetzlich vorgeschriebenen Anteil von 65 Prozent erneuerbarer Energien – die Wärmepumpe übernimmt dabei den Hauptteil der Beheizung und Warmwasserbereitung. Hausbesitzer legen auf diese Weise bereits die Basis, um zu einem späteren Zeitpunkt ausschließlich mit erneuerbaren Energien zu heizen. Denn diese Lösung ermöglicht eine schrittweise Gebäudesanierung. Hauseigentümer heizen direkt nachhaltiger und müssen nicht sofort in weitere Maßnahmen wie Dämmung der Gebäudehülle oder neue Fenster investieren – das lässt sich dann angehen, wenn es zeitlich, organisatorisch und finanziell möglich und sinnvoll ist. Sind schließlich alle Rahmenbedingungen dafür geschaffen, kann komplett per Wärmepumpe geheizt werden. Der Brennwertkessel geht dann in den Ruhestand. Der Aufwand für Planung und Installation eines Wärmepumpen-Hybridsystems ist überschaubar. Zu beachten sind dabei nur einige grundlegenden Schritte, wie nachfolgend veranschaulicht.

GEG-Konformität sicherstellen

So sollte sichergestellt werden, dass das Wärmepumpen-Hybridsystem die Anforderungen des GEG erfüllt. Dazu muss die thermische Leistung der Wärmepumpe bei bivalent parallelem oder bivalent teilparallelem Betrieb mindestens 30 Prozent der Heizlast, bei bivalent alternativem Betrieb mindestens 40 Prozent der Heizlast betragen. Das gilt als erfüllt, wenn die Leistung der Wärmepumpe beim Teillastpunkt A nach DIN EN 14825 mindestens 30 beziehungsweise 40 Prozent der Leistung des Spitzenlasterzeugers entspricht. Der fossile  Spitzenlasterzeuger muss ein Brennwertkessel sein. Ein Beispiel: Die Heizlast des Gebäudes beläuft sich auf 18 kW, die Vorlauftemperatur soll 55 °C betragen. Um das GEG zu erfüllen, muss die Wärmepumpe somit mindestens eine Leistung von 5,41 kW bei A-7/W52 °C haben.

Abstände bei der Aufstellung einhalten (Lärmschutz)

In Deutschland regelt die TA Lärm, wie anhand von Richtwerten die Lärmimmissionen einer Wärmepumpen-Außeneinheit ermittelt und beurteilt werden. Je nach Gebietstyp schreibt die TA Lärm unterschiedliche Grenzwerte vor, die nicht überschritten werden dürfen. Die Betreiber sind dafür verantwortlich, dass ihre Anlagen die Grenzwerte einhalten – 50dB(A) tags und 35dB(A) Schallpegel nachts für ein reines Wohngebiet. Bauherren, Architekten und Installateure brauchen somit Entfernungsangaben für die Aufstellung von Wärmepumpen. Hier können die Angaben des Herstellers weiterhelfen. Liegen diese nicht vor oder ist unklar, wie laut die Wärmepumpe arbeitet, können Fachhandwerksbetriebe den Schallrechner des Bundesverband Wärmepumpe e.V. zu Rate ziehen: www.waermepumpe.de/schallrechner. Er ermöglicht es, die Lärmimmissionen von Luft-Wasser-Wärmepumpen nach TA Lärm im Tagbetrieb zu Zeiten erhöhter Empfindlichkeit und während der Nacht zu beurteilen. Hilfreiche Faustregel: Mit drei Metern Abstand zum benachbarten (oder eigenen) Fenster lassen sich die meisten Bausituationen abdecken (Lw 49,5 dB(A) bei Aufstellung an einer Hauswand). Besonders leise Wärmepumpen unterbieten die 50 dB(A) tagsüber und 35 dB(A) nachts auch bei geringem Abstand von weniger als zwei Metern zum nächsten Nachbarfenster – etwa die Buderus Wärmepumpen-Außeneinheit Logatherm WLW MB AR mit 5 kW im schallreduzierten Betrieb.

Schutzbereiche bei Kältemittel R290 beachten

Moderne Wärmepumpen wie die Logatherm WLW186i arbeiten mit dem natürlichen Kältemittel R290 (Propan), das ein sehr niedriges Treibhauspotenzial (GWP) von 3 aufweist. Das Kältemittel ist umweltschonender als etwa das herkömmliche Kältemittel R410A, das ein fast 700-mal höheres GWP hat. Zu beachten ist beim R290 jedoch, dass ein Schutzbereich um die Wärmepumpe eingehalten wird: Weil R290 eine höhere Dichte als Luft hat, könnte es sich im Falle eines Lecks in Bodennähe anreichern. Fachhandwerker müssen deshalb darauf achten, dass sich das Kältemittel nicht in Nischen, Abflüssen, Spalten, sonstigen Senken, Mulden oder Öffnungen ins Gebäude sammeln kann. Steckdosen oder elektrische Betriebsmittel, Lichtschächte und Bodenabläufe dürfen sich nicht im Schutzbereich befinden, Fenster- und Türöffnungsradien nicht in den Schutzbereich ragen. Grundsätzlich sind die Herstellerangaben in den Installationsanweisungen dazu zu beachten.

Geeignete Aufstellungsart wählen

Die Außeneinheit einer Wärmepumpe muss im Freien auf einem ebenen und festen Untergrund unter Beachtung des Schalldruckpegels aufgestellt werden und jederzeit für Wartungsarbeiten zugänglich sein. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe lässt sich im Wesentlichen auf drei verschiedene Arten montieren: Auf einem Montagesockel, der direkt auf dem Boden platziert wird, auf einem geeigneten Fundament ohne Montagesockel oder auf einer Wandkonsole an einer tragfähigen Gebäudewand. Bei Montage per Wandkonsole sollte der Abstand mindestens 25 Zentimeter zur Außenwand betragen, damit die Luft gut zirkulieren kann. Generell nicht mit der Ausblasseite gegen die Hauptwindrichtung installieren.

Gibt es keinen geeigneten, festen Untergrund für eine Wärmepumpe, muss für eine Bodenmontage zuerst ein Betonfundament hergestellt werden. Dieses unterliegt den örtlichen Erfordernissen und den Regeln der Bautechnik. Entsprechend sind Fundamentstärke, Fundamentuntergrund und Frostschutz für das Flächen- oder Streifenfundament zu beachten. Falls vom Hersteller zur Verfügung gestellt, können Fachhandwerker für die Befestigung der Luft-Wasser-Wärmepumpe Fundamentschablonen im Maßstab 1:1 nutzen. Damit lassen sich die erforderlichen Bohrlöcher nach Fertigstellung des Flächen- oder Streifenfundaments schnell und passgenau herstellen. Statt ein Betonfundament zu erstellen, ist auch die Verwendung eines Fertigfundaments möglich. So bietet etwa Buderus mit dem Logatherm Fertigfundament eine Lösung aus recyceltem Kunststoff an, die sich schnell installieren lässt und für alle Wärmepumpen des Anbieters bis 14 kW passt. Anders als bei gegossenen Fundamenten entstehen keine Wartezeiten auf der Baustelle, weil mit dem Fertigfundament die Trocknungszeit entfällt. Das Einlassen in die Grube wird durch seitliche Tragegriffe erleichtert.

Ist kein Fundament erforderlich, lässt sich eine Wärmepumpen-Außeneinheit auf einem Montagesockel installieren. Der Sockel wird schließlich mit optisch passenden Blenden verkleidet. Bild: Buderus

Rohrleitungen ausreichend dimensionieren

Bei einem Hybridsystem sollten die Vorlauf- und Rücklaufleitungen zwischen Wärmepumpe und Brennwertkessel eine Mindestlänge haben – hierfür sind die Herstellerangaben zu beachten. Die Mindestlänge ermöglicht Abtauung und Mindestlaufzeit der Wärmepumpe (beispielsweise sechs Minuten). Ein Beispiel: Bei der Buderus Wärmepumpen-Außeneinheit WLW MB A H mit 7 kW Leistung beträgt die Mindestlänge für die Vor- und Rücklaufleitungen fünf Meter (bei den Rohrdurchmessern DN25 und DN32), die Maximallänge 16,5 Meter (DN25) beziehungsweise 30 Meter (DN32). Die Versorgungsleitungen werden durch die Gebäudehülle geführt – hierfür kann eine vorgefertigte Wanddurchführung sehr hilfreich sein.

Wärmepumpenoptimiert regeln

Ist das Wärmepumpen-Hybridsystem fachgerecht installiert, lässt sich eine Regelungsstrategie einstellen. Diese legt fest, wann welcher Wärmeerzeuger betrieben wird. Je nach Hersteller ist die optimale Regelstrategie schon werksseitig ausgewählt: So lässt sich beispielsweise das Buderus Wärmepumpen-Hybridsystem mit Gas-Brennwertkessel Logano plus KB192i und Wärmepumpenaußeneinheit WLW MB A H mit den Werkseinstellungen der Systembedieneinheit betreiben. Dabei ist die Regelungsstrategie „Wärmepumpe optimiert“ voreingestellt: Für den Heizbetrieb versorgt die Wärmepumpe oberhalb der Bivalenztemperatur allein die Wärmeanforderung. Unterhalb dieser Temperatur schaltet sich der konventionelle Wärmeerzeuger hinzu, wenn die Wärmepumpe die Wärmeanforderung länger als eine halbe Stunde nicht decken kann. Der konventionelle Wärmeerzeuger schaltet sich sofort hinzu, wenn die Wärmepumpe die geforderte Vorlauftemperatur wegen ihrer Einsatzgrenzen nicht erreichen kann. Die Warmwasserbereitung erfolgt unabhängig von der Bivalenztemperatur. Hier übernimmt die Wärmepumpe die Speicherbeladung so lange, bis sie ihre maximal mögliche Vorlauftemperatur erreicht. Wenn das nicht ausreicht, um den Speicher vollständig zu beladen, wird der konventionelle Wärmeerzeuger aktiviert, um die Beladung abzuschließen. Darüber hinaus sind bei diesem System von Buderus nur noch Einstellungen erforderlich, wenn das Wärmepumpen-Hybridsystem zusätzlich mit Smart Grid oder einer Photovoltaikanlage betrieben wird.

Fazit

Wärmepumpe und Brennwertkessel lassen sich in wenigen Schritten zu einem Wärmepumpen-Hybridsystem kombinieren, das sich insbesondere bei der Heizungsmodernisierung für teil- oder unsanierte Bestandsgebäude eignet. Es bietet eine zukunftssichere Lösung auf Basis erneuerbarer Energien. Fachhandwerker können dazu auf Systemkomponenten zurückgreifen, die auf ein hybrides Zusammenspiel optimiert sind. Praktisches Zubehör wie Wanddurchführungen und Fertigfundamente erleichtern zudem die Installation. Wird bei Inbetriebnahme eine wärmepumpenoptimierte Regelstrategie gewählt, stellt das eine effiziente, nachhaltige und kostensparende Betriebsweise des Wärmepumpen-Hybridsystems sicher.

Buderus
Buderus
Bosch Thermotechnik GmbH
Sophienstr. 30 - 32
35576 Wetzlar
Deutschland
Telefon:  06441 - 418-0