Buderus: Anpassungsfähig
Das Chamäleon ist vor allem wegen einer Eigenschaft bekannt: Es kann seine Hautfarbe an die jeweilige Umgebung anpassen. Im Gegensatz zu vielen anderen Tieren, die ihre Farbe verändern können, hat das Chamäleon aber einen entscheidenden Vorteil: Es steuert die Farbveränderung neuronal, also mithilfe seiner Gedanken, und kann somit seine Körperfarbe innerhalb von wenigen Sekunden wechseln. Bei anderen Tieren hängt dies mit dem Hormonhaushalt zusammen und ist deshalb nicht auf Knopfdruck möglich. Das reine Denken verhilft ihm also, sich an seine Umgebung anzupassen.
Mehr als reine Tarnung
Die Fähigkeit haben Chamäleons aber nicht nur, wie häufig angenommen, um sich tarnen und damit vor Fressfeinden zu schützen zu können. Mithilfe des Farbwechsels können sie auch ihre Körpertemperatur regulieren. So sind die Tiere bei heißen Temperaturen hellgrau, um das Sonnenlicht zu reflektieren und die Körpertemperatur geringer zu halten. Bei niedrigeren Temperaturen hingegen sind sie dunkelbraun, um stattdessen Wärme zu absorbieren und sich so durch die Sonne aufheizen zu lassen. Wie eine Art passive Temperaturregelung. Sie können sich also schnell an ihre Umgebung anpassen und sind damit flexibel, um auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren. Doch der eigentliche Grund für ihre Fähigkeit ist ein anderer: Sie kommunizieren mithilfe der unterschiedlichen Farben mit Artgenossen. Wenn männliche Chamäleons auf Rivalen oder Weibchen treffen, verändern sie ihre Farbe am stärksten. Für die Tiere entscheidet der Farbwechsel also über Leben oder Tod: Wer sich nicht fortpflanzen kann oder gefressen wird, stirbt aus. Das zeigt, dass Anpassungsfähigkeit entscheidend ist, um in der Natur zu (über)leben.
Was haben Chamäleons und Heizsysteme gemeinsam?
Chamäleons sind Meister der Anpassung und Flexibilität – genau wie Wärmepumpen-Hybridsysteme. Diese stehen auch vor der Herausforderung, intelligent gesteuert verschiedenste Szenarien und Umweltbedingungen zu meistern. Nicht im biologischen Sinne, sondern im Umfeld der Energiewende bei der Beheizung eines Gebäudes und Bereitstellung von Warmwasser. Und auch nicht wie das Chamäleon durch Farbwechsel, sondern durch den Wechsel zwischen oder auch die Kombination von verschiedenen Arten der Wärmeerzeugung.
Wärmepumpen-Hybridsysteme bestehen aus einer Wärmepumpen-Außeneinheit und einem Öl- oder Gas-Brennwertkessel. Die Kombination ermöglicht es, stets die effizienteste und kostengünstigste Wärmequelle zu nutzen. Wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, passt sich das System entsprechend an. Bei sehr niedrigen Außentemperaturen übernimmt der Brennwertkessel die Spitzenlast und kombiniert zwei Energieträger zur optimalen Erfüllung der Anforderungen der Hausbewohner. Wohingegen sonst überwiegend die Wärmepumpe Heizwärme und warmes Wasser liefert – mit regenerativ erzeugtem Strom sogar ohne CO2-Emissionen.
Das System eignet sich besonders für unsanierte oder teilsanierte Bestandsgebäude. Je weiter die energetische Sanierung eines Hauses voranschreitet, desto seltener muss der Brennwertkessel unterstützen. Das System kann sich also genauso an die Umgebung anpassen wie ein Chamäleon. Hausbesitzer profitieren so von den Vorteilen beider Systeme und sparen gleichzeitig – dank erhöhter Effizienz – auch Kosten.
Schritt für Schritt zur Energiewende: Dank Hybridsystemen profitieren Hausbewohner auch im un- oder teilsanierten Bestand von den Vorteilen einer Wärmepumpe. Bilder: Buderus
Ein flexibles Heizsystem entscheidet zwar nicht über Leben oder Tod wie Anpassungsfähigkeit im Tierreich, aber Wärmepumpen-Hybridsysteme ermöglichen Hausbesitzern, Schritt für Schritt auf erneuerbare Energien umzusteigen und so – zusammen mit weiteren Schritten der energetischen Sanierung der Immobilie – die Emissionen zu verringern. Am Ende trägt die Wahl des Heizsystems also vielleicht doch auch zum (Über)leben des Chamäleons bei.
