QUERSCHIESSER: Neues aus der Fachschiene
Die konjunkturelle Lage im SHK-Handwerk Ende August 2024 Nachdem wir für Juli die ersten schwachen Signale für eine Geschäftseintrübung im SHK-Handwerk melden mussten, hat sich die Lage im August stabilisiert. Das heißt: Es ging erst einmal nicht weiter runter, aber auch nicht wieder rauf.
Im August wurde die aktuelle Lage vom SHK-Handwerk immer noch zu einem deutlich überwiegenden Teil als „gut“ (59%) oder sogar als „sehr gut“ (28%) bezeichnet. Lediglich 2% bewerten die aktuelle Lage mit „schlecht“. Nach zwei Stimmungstiefs im Mai und im Juli, bei denen auf hohem Niveau, das SHK-Handwerk leicht Nerven zeigte, sind die aktuellen Zahlen für das Handwerk prinzipiell noch ok. Insgesamt hat sich jedoch die interne Qualität der Antworten im Laufe der Jahre (seit 2021) verschoben. In den Augustmonaten der Vorjahre war die Verteilung der Antworten immer 2/3 „sehr gut“, 1/3 „gut“. Diesen August ist es umgekehrt.
Die Auslastung im SHK-Handwerk ist unverändert hoch. Ca. 50% der befragten Betriebe sind im Überlastungsmodus, unterlastet sind 2%. Das ist aber kein Gefahrensignal, seit Jahren sind in unseren Befragungen immer 2% der Betriebe unterlastet. Auch bei den Antworten zur Auslastung hat es in den vergangenen Jahren eine Veränderung der internen Qualität ergeben. Relativ konstant ist die Quote der Betriebe, die „deutlich überlastet“ sind. Dieser Wert pendelt seit vier Jahren rund um die 15%.
Einen Tausch gab es zwischen den Bewertungen „überlastet“ und „passt gerade“. Das alte Verhältnis war in den Augustmonaten 2 zu 1 (2022), ging über 1 zu 1 (2022) und liegt jetzt eher bei 1 zu 2. Bei 48% der Betriebe passt es gerade. Heißt: Viel Luft nach unten ist nicht mehr.
Die nächste schlechte Nachricht würde Spüren hinterlassen.
Die Reaktionsmuster im August sind nach dem Ausbruch nach unten im letzten Monat wieder ein wenig auf die übliche Verteilung zurückgependelt. Ein Viertel der Betriebe reagiert nicht und nimmt es, wie es kommt. Die Quote der Betriebe, die Aufträge ablehnen, liegt wieder bei den üblichen 35%. Der Einsatz von Subunternehmern und Überstunden ist ein wenig (+ 3%) angestiegen, die Quote der Betriebe, die in Verzug sind, ist unverändert.
Das Hamstern im Handwerk hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. In Summe dürfte im Moment noch ein Monatsumsatz in den Regalen schlummern.
Wenn diese Bestände bis zum Jahresende abgebaut werden, gibt’s für die Hersteller und Händler zu Weihnachten noch einmal „Pflastersteinregen“.
Die Erwartungen für die nächsten drei Monate signalisieren eine Fortschreibung der aktuellen Situation. Es gibt einen kleinen Überhang für Optimismus, aber 75% der Befragten erwarten ein unverändertes Geschäft. Bei dieser Quotenverteilung kann bis Weihnachten vermutlich nicht mehr viel (dazu)kommen. Wer seinem Partner zu Weihnachten eine Tasche von Louis Vuitton schenken wollte, sollte die Argumentation beginnen, dass Michael Kors auch ganz nette Modelle hat.
Fazit: Grundsätzlich läuft es im SHK-Handwerk noch ausreichend gut, aber die Reserve schmilzt. Die Branche hat bisher alle Behinderungen einigermaßen gut überstanden. Aber noch ein paar schlechte Nachrichten und es reißt die Grenzanbieter der Branche in den Abgrund. Wie würde Robert sagen: „Bis jetzt wirklich zählebige Testteilnehmer!“
Inhalte der aktuellen Ausgabe sind (1) die Konjunktur im SHK-Handwerk , (2) Kapazitätsauslastung, (3) Reaktionsmuster (4) Hamsterverhalten.