Buderus: Zwei für einen
Wer Natur pur sucht, wird in Nendingen fündig: Der knapp 3.000 Einwohner zählende Stadtteil von Tuttlingen in Baden-Württemberg, Zentrum der Medizintechnik, trägt den Zusatz „das Tor zum wildromantischen Donautal“. Hier zu leben, schätzen viele Bewohner als Privileg – auch das Ehepaar Hipp fühlt sich in seinem Einfamilienhaus inmitten dieser intakten Landschaft ausgesprochen wohl. Direkt am Ortsrand beginnt unberührte Natur, die junge Donau ist ein Paradies für Paddler und Kanuten.
Klimaschutz bekommt angesichts dieser Idylle eine besondere Bedeutung. Unter anderem deshalb hat sich Familie Hipp für ein umweltfreundlicheres Heizsystem als Ersatz für den bislang eingebauten Ölkessel entschieden. Seit März 2023 liefert ein Buderus Wärmepumpen-Hybridsystem Logano plus GBH212 Heizwärme und warmes Wasser. Den Strom unter anderem für die Wärmepumpenaußeneinheit WLW196i 8 A H stellt teilweise eine PV-Anlage auf dem Dach des 1990 errichteten Einfamilienhauses zur Verfügung.
Nach dem Austausch des veralteten Wärmeerzeugers ist auch vom einstigen „Charme“ des Heizungskellers nichts übriggeblieben. Die beiden Öltanks wurden fachmännisch zerlegt und entsorgt. Jetzt befindet sich auf einem Teil der neu gewonnenen Fläche der Warmwasserspeicher Logalux SH290 RS mit einem Fassungsvermögen von 300 Liter. Der Boden im Heizungsraum wurde neu gefliest, die Wände sind frisch verputzt und weiß gestrichen. Dieses aufgeräumte Erscheinungsbild passt zur innovativen Heiztechnik, die hier Platz gefunden hat. „Und wir haben zusätzlich noch Raum für Waschmaschine und Trockner, es riecht ja nicht mehr nach Öl“, freut sich die Hauseigentümerin.
„Eine reine Wärmepumpenlösung war für dieses Modernisierungsprojekt nicht geeignet“, erklärt Manuel Simon. Der Inhaber des gleichnamigen Heizungsfachbetriebs aus Kolbingen hat das neue Heizsystem in Abstimmung mit der Eigentümerfamilie geplant und realisiert. „Im gesamten Haus sind Heizkörper installiert, deshalb hat sich ein Hybridsystem aus Wärmepumpenaußeneinheit und Gas-Brennwertkessel mit einer Auslegungstemperatur von 60 °C angeboten“, sagt der Fachmann. In einem Hybridsystem sieht er generell eine gute Lösung für die Heizungsmodernisierung in Bestandsgebäuden. Die Versorgungsleitung für Erdgas war in der Straße bereits verlegt, nur der Hausanschluss musste noch hergestellt werden. „Für den Gasanschluss erhielten wir sogar noch eine Förderung“, so der Eigentümer.
Apropos Förderung – da konnte Manuel Simon seinem Kunden ein interessantes Paket anbieten. Für den Einbau des Wärmepumpen-Hybridsystems als Ersatz eines Ölkessels gab es 40 Prozent Zuschuss vom Staat, weitere fünf Prozent für einen individuellen Sanierungsfahrplan. „Das gesamte Verfahren der Antragstellung und die Abwicklung mit dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat die Firma Simon übernommen, wir mussten nichts unternehmen“, erinnert sich der Hauseigentümer. „Das Thema Förderung ist komplex. Wir haben die nötige Erfahrung, um unsere Kunden zu entlasten“, betont Manuel Simon. Für das Hybridsystem mit Wärmepumpe ist kein Pufferspeicher erforderlich – das reduziert die Investitionskosten, und das System wird dennoch über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bezuschusst.
Bestehendes Einrohrsystem
In dem 120 Quadratmeter großen Einfamilienhaus wird die Wärme über ein in den 1990er Jahren gängig verbautes Einrohrsystem verteilt. Der Einbau einer monoenergetischen Wärmepumpe wäre hier nur mit umfangreichen und kostenintensiven Umbaumaßnahmen der Vor- und Rücklaufleitungen machbar gewesen. Die Firma Simon nahm sich der Herausforderung an und glich jeden der einzelnen vier Stränge mit einem speziellen Ausgleichsventil ab. Auch bei der Installation unterstützt Buderus seine Handwerkspartner: Die hydraulische Einbindung des Logano plus GB212 orientiert sich an der Einbausituation älterer Heizkessel, dadurch ist die Montage unkompliziert. Das bestätigt auch Manuel Simon: „Der Wärmeerzeuger ist kompakt und relativ leicht, ein Vorteil für den Transport und für den Einbau. Die vorhandenen Anschlüsse konnten wir weitestgehend nutzen. Hinzu kommt, dass der Brenner werkseitig bereits eingestellt und sofort einsatzbereit ist.“ Service- und Wartungsarbeiten lassen sich ebenfalls mühelos ausführen – der bodenstehende Kessel ist von vorne zugänglich, alle wartungsrelevanten Teile sind gut zu erreichen.
Der modulierende Gas-Vormischbrenner passt seine Leistung im Bereich von 20 Prozent bis 100 Prozent jederzeit dem tatsächlichen Wärmebedarf an, das reduziert Energieverbrauch und Kosten. Der robuste und effiziente Wärmetauscher aus Aluminium-Silizium-Guss bildet die Grundlage für die Raumheizungs-Energieeffizienz von 93 Prozent und die hohe Betriebssicherheit.
„Der Kessel ist darüber hinaus absolut zukunftssicher“, unterstreicht David Habicht, Außendienstmitarbeiter der Buderus Niederlassung Villingen-Schwenningen, und meint damit vor allem das Thema Wasserstoff. Der Logano plus GB212 ist bereits für Erdgas mit 20 Prozent Wasserstoff-Beimischung zertifiziert nach DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches). Diese Beimischung wird als ein Baustein angesehen, um die Klimaschutzziele zu erreichen, da der Einsatz von Wasserstoff den CO2-Ausstoß deutlich verringert.
Kein Kälteschein erforderlich
Um den Gas-Brennwertkessel mit der Wärmpumpenaußeneinheit WLW196i-8 A H zum Hybridsystem zu vervollständigen, musste die Firma Simon nur die Wärmepumpeneinheit im Garten aufstellen und hydraulisch an den Logano plus GB212 anschließen. Für die Installation der Wärmepumpe ist kein Kälteschein erforderlich, denn die Anbindung an die innenstehende Heizzentrale erfolgt über wasserführende Leitungen. „Mit der Hybrid-Hydraulikgruppe HF-Set HYC25 war die systemoptimierte Integration ohne Aufwand möglich“, betont Manuel Simon. Die Rohrgruppe besteht aus einer Umwälzpumpe mit Isolierung, einem isolierten Bypassrohr, zwei Temperaturfühlern, Entlüfter und Kugelhähnen.
Ein drehzahlgeregelter Inverter passt die Leistung der Wärmepumpe jederzeit an den Bedarf des Heizsystems an. Durch die kompakte Bauweise aus speziellem EPP-Material, einem recycelbaren Partikelschaumstoff auf Polypropylenbasis, ist die Außeneinheit kleiner und leichter als herkömmliche Geräte. Wichtig für Familie Hipp ist der besonders leise Betrieb, damit sie auch weiterhin ungestört ihren Garten genießen kann.
Hybridmanager als Regisseur
„Unser Ziel bei der Modernisierung war, mit dem Wärmepumpen-Hybridsystem Logano plus GBH212 auf eine klimaschonende Wärmeerzeugung umzusteigen“, sagt Anlagenbetreiber Hipp. Der Hybridmanager HM200 übernimmt dabei sozusagen die Rolle des Regisseurs – er regelt das System und bindet die Wärmepumpe in das Regelsystem Logamatic EMS plus des Heizsystems ein. Abhängig von der eingestellten Regelungsstrategie entscheidet der Hybridmanager, ob die Wärmepumpe und/oder der Gas-Brennwertkessel die Wärme bereitstellen soll. Die Logamatic EMS plus sperrt oder gibt den konventionellen Wärmeerzeuger dann dafür frei, so sind Gas-Brennwertkessel und Wärmepumpe immer optimal eingestellt.
Im Energiemanagementsystem von Buderus laufen alle für den Betrieb relevanten Informationen aus Wärmeerzeuger, Warmwasserspeicher, Wärmepumpe und den beheizten Räumen zusammen. Das Regelsystem erkennt, wieviel Energie aktuell benötigt wird, und passt die Leistung des Heizsystems an den tatsächlichen Bedarf an.
Hohe Trinkwasserhygiene
Mit dem nebenstehenden Warmwasserspeicher Logalux SH290 RS hat das Ehepaar Hipp immer genügend warmes Wasser. Bei der Trinkwasserhygiene erfüllt der integrierte Glattrohr-Wärmetauscher höchste Ansprüche. Die Thermoglasur DUOCLEAN plus versiegelt alle Flächen, die mit Trinkwasser in Kontakt kommen – das verhindert Ablagerungen und schützt vor Korrosion. Durch den großflächigen Doppelwendel-Wärmetauscher ist der Logalux SH290 RS besonders leistungsfähig. Er lässt sich über die vorne liegende Öffnung komfortabel reinigen.
Bereits seit 2009 erzeugt Familie Hipp eigenen Strom mit einer PV-Anlage auf dem Dach des Einfamilienhauses. Bislang wurde dieser in das öffentliche Versorgungsnetz eingespeist und vergütet. „Es war jedoch möglich, den Einspeisevertrag umzustellen. Durch einen Zählerumbau können wir jetzt regenerativen Strom aus unserer eigenen Anlage für den Betrieb der Wärmepumpenaußeneinheit nutzen. Das ist nachhaltig und reduziert unsere Energiekosten“, so der Hausbesitzer.
Heizungssteuerung via Internet
Serienmäßig ist das Wärmepumpen-Hybridsystem Logano plus GBH212 mit einer Internetschnittstelle ausgestattet. Familie Hipp kann von der Couch oder aus der Ferne per Smartphone individuelle Profile anlegen, Einstellungen ändern oder Infos zum Heizsystem abrufen. Dafür musste lediglich die Buderus App MyBuderus heruntergeladen werden. „Die Installation auf dem Smartphone war unkompliziert, man muss sich nur an die Schritte in der Anleitung halten.“ So kann der Hausbesitzer jetzt beispielsweise vom Büro aus seine Heizung exakt so regeln, dass es zuhause angenehm warm ist, wenn er oder seine Frau heimkommen. „Im Falle eines Falles erhalte ich sogar eine Mitteilung, sollte etwas nicht stimmen. Dann kann ich die Firma Simon gezielt informieren“, nennt er einen weiteren Vorteil.
Die Schnittstelle zwischen Mensch und Technik ist die Systembedieneinheit Logamatic RC310, die sich komfortabel bedienen lässt. Buderus-Außendienstmitarbeiter David Habicht: „Die Klartextanzeigen erleichtern die Bedienung, Einstellungen lassen sich durch Drücken und Drehen vornehmen. Darüber hinaus hat die Logamatic RC310 eine Pop-up-Technik für direkte Bedienhilfen und eine individuell belegbare Favoritentaste für den direkten Zugriff auf häufig benutzte Funktionen.“
Mit dem Umstieg von Öl auf ein Wärmepumpen-Hybridsystem in ihrem Einfamilienhaus leistet Familie Hipp aus Süddeutschland einen Beitrag zum Klimaschutz und zur CO2-Reduktion. Die Kombination aus Wärmepumpenaußeneinheit und Gas-Brennwertkessel eignet sich sehr gut für die Heizungsmodernisierung im Bestand, die vorhandenen Heizkörper können weiter genutzt werden. Mit einer Förderung in Höhe von 45 Prozent der Investitionskosten hat der Staat damals die Sanierung der Wärmeerzeugung bezuschusst. Die Installation war unkompliziert, Buderus unterstützt die Handwerkspartner unter anderem durch vorgefertigte Hydraulikgruppen. Damit lässt sich die Wärmepumpe schnell und unkompliziert ins Heizsystem integrieren.
Info
Die zum 01. Januar 2024 in Kraft getretene Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zeigt verschiedene Wege, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Eine sichere Option ist der Einbau eines Heizsystems, das mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben wird oder zukünftig betrieben werden kann. Dabei sind Wärmepumpen-Hybridsysteme eine Option auf dem Weg zu einer GEG-konformen Heizungsanlage.
Die aktuellen Buderus Gas-Brennwert-Wärmeerzeuger können bereits heute mit bis zu 100 Prozent Biomethan oder 100 Prozent Bioflüssiggas, aufbereitet gemäß DVGW Arbeitsblatt G 260, betrieben werden. Die 20 Prozent Wasserstoff-Beimischung dokumentiert Buderus bei den Gas-Brennwert-Wärmeerzeugern auch mit der DVGW-Zertifizierung nach ZP 3100. Darüber hinaus wird im Rahmen dieser Zusatzprüfung schon der Betrieb mit bis zu maximal 30 Prozent Wasserstoff-Beimischung getestet.
Ab dem Jahr 2028 plant Buderus für den kleinen Leistungsbereich, die ersten 100 Prozent H2-ready Gas-Wärmeerzeuger in Serie einzuführen. Dabei ist im ersten Schritt vorgesehen, diese für den Betrieb mit 20 Prozent Wasserstoff-Beimischung werkseitig einzustellen.
