HERZ News im Interview mit Norbert Suchanek, Geschäftsführer Hotel Wandl Foto: HERZ
03.01.2024  Pressemeldung Alle News von HERZ Armaturen

HERZ: HOTEL WANDL

EINE REISE DURCH DIE ZEIT IM WIENER JUWEL

Mitten im Herzen der Stadt, am bezaubernden Petersplatz, thront das fast 170 Jahre alte Familienhotel Wandl. Bereits vor der offiziellen Hotel-Eröffnung sorgte es als das erste Hotel mit einem elektrisch betriebenen Aufzug in Wien für großes Aufsehen. Heute zeichnet sich das Hotel Wandl nicht nur durch seine lange Geschichte und zentrale Lage aus, sondern auch durch seine modernen Räumlichkeiten im Wiener Stil und den fabelhaften Blick auf die Wiener Peterskirche. Norbert Suchanek, der Geschäftsführer des Hotels, kann auf 33 Jahre Erfahrung in diesem Unternehmen zurückblicken. In dieser Zeit hat er von einer geborenen Wandl nicht nur die Feinheiten der Hotellerie erlernt, sondern auch den wertschätzenden Umgang mit seinen Mitarbeitern übernommen. Die steigenden Energie- und Heizkosten erforderten auch im Hotel Wandl Handlungsbedarf, daher kamen HERZ Strangregulierventile und HERZ voreinstellbare Ventile zum Einsatz. Im Interview mit HERZ News spricht Norbert Suchanek über die Auswirkungen der steigenden Preise auf den Betrieb und gewährt uns

Das Hotel zählte bereits in den Tagen vor der offiziellen Eröffnung etwa 47.000 Besucher. Sie waren nicht nur gekommen, um die beeindruckenden Räumlichkeiten zu bewundern, sondern auch, um eine Fahrt mit dem elektrisch betriebenen Personenaufzug zu erleben - eine Sensation zu jener Zeit. Auf die Idee eines Hotels am Stand der Technik mit französischem Dekorationsstil kam Josef Georg Daum, der Vorbesitzer des Hotels bevor es von der Familie Wandl übernommen wurde. Daum verwandelte ein Wohnhaus in ein Hotel und arbeitete mit renommierten Architekten wie Eduard Kuschee und Ludwig von Förster zusammen, letzterer später auch bekannt als einer der Architekten der Wiener Ringstraße.

Im Jahr 1854 erwarben Josef Wandl und seine Ehefrau Helene das Hotel, da Daum in Geldnöte kam. Das Hotel bot zahlreiche moderne Annehmlichkeiten wie fließendes Wasser, exklusive Bäder, Strom und einen elektrischen Aufzug, der von einem 110 Volt Stromaggregat betrieben wurde. Zusätzlich verfügte das Hotel über einen Eiskeller zur Küh­lung von Lebensmitteln, vergleichbar mit dem Eiskeller in der Wiener Hofburg. Diese Annehmlichkeiten trugen zum ho­hen Komfort und Ansehen des Hotels bei. Durch den Einsatz von Metall anstel­le von Holz im Gebäude wurde die Brand­sicherheit des Hotels im Vergleich zu den damaligen Bauten erheblich gesteigert.

Der fliegende Stuhl

Obwohl der genaue Erfinder des Aufzugs nicht eindeutig feststellbar ist, wird die Idee des Aufzugs dem griechischen Mathematiker, Physiker und Ingenieur Archimedes zugeschrieben. Dieser hat nämlich 236 v.Chr. das Prinzip des Flaschenzuges sich zunutze gemacht, um schwere Lasten zu heben oder zu zie-
hen. Dabei wird das Seil an einem Ende mit der zu hebenden Last verbunden und am anderen Ende von einer Person oder einem Tier gezogen. Diese Seilschlinge wird über eine oder mehrere Umlenkrollen geführt, wodurch das Gewicht auf mehrere Seilabschnitte verteilt wird und die benötigte Kraft dadurch deutlich reduziert wird.

Basierend auf diesem Prinzip wurde die Aufzugstechnik im Laufe der Zeit wei­terentwickelt. Auch wenn König Ludwig XV. einen der ersten Aufzüge für den Personentransport - den sogenannten "fliegenden Stuhl" - im Schloss Versail­les bauen ließ, damit seine Geliebte ihn heimlich besuchen konnte, wurden Auf­züge aufgrund mangelnder Sicherheit hauptsächlich für Gütertransport ver­wendet. Mit dem Fortschreiten der Tech­nik und Erfindung der Dampfmaschine erreichte man im 18. Jahrhundert zwar einen weiteren großen Schritt in der Auf­zugstechnik, jedoch nicht hinsichtlich der Sicherheit.

Erst im Jahr 1853 gelang Elisha Gra­ves Otis, einem amerikanischen Erfin­der, der Durchbruch mit dem ersten modernen und sicheren Aufzug. Otis entwickelte ein Sicherheitssystem, wo­durch der Aufzug im Falle eines Ka­belbruchs oder Seilrisses selbständig bremste und somit den Absturz verhin­derte. Er führte seine Erfindung in New York vor, indem er sich im "Aufzug" in die Höhe fahren ließ und den Seilzug durchtrennte. Dank dieses Sicherheits­systems wurden Aufzüge vermehrt für den Personenverkehr genutzt und erleb­ten eine rasante Weiterentwicklung.

Heute hält der Aufzug im Shanghai Tower mit einer Geschwindigkeit von 74 km/h den Rekord als der schnellste Aufzug der Welt.

Die Funktion als Hotel ist für die Zukunft sichergestellt

Damit das historische Gebäude seine Funktion als Hotel auch in Zukunft beibe­hält, wurde es vor etwa 20 Jahren in eine Stiftung eingebracht. Die zunehmende Anzahl an Entscheidungsträgern erhöhte sich mit jeder Generation. Durch die Ein­bringung in eine Stiftung konnten poten­tielle Meinungsunterschiede in zukünfti­gen Generationen vorgebeugt werden. HERZ News im Interview mit dem heuti­gen Geschäftsführer Norbert Suchanek:

HERZ News: Wie kamen Sie zu Ihrer Po­sition als Geschäftsführer im Familienho­tel Wandl?

Norbert Suchanek: Ich habe als Student hier im Nachtdienst angefangen. Damals war es ein Halbtagsjob für mich, da ich Betriebsinformatik studierte und meine berufliche Zukunft im Bereich der EDV sah. In der damaligen Zeit hatte man in der EDV Branche jedoch die Aufgaben vorhandene Produkte zu optimieren, aber nicht wirklich die Möglichkeit etwas selbst zu entwickeln. Das Hotel war mein sicherer Hafen und nebenbei habe ich als Freelancer programmiert. Im Laufe der Zeit habe ich mich jedoch im Hotel stetig weiterentwickelt und seit 8 Jahren bin ich Geschäftsführer.

HERZ News: Was hat Sie persönlich am meisten im Hotel Wandl beeindruckt?

Norbert Suchanek: Der Umgang mit den Mitarbeitern und Gästen seitens der Geschäftsführung. Ich habe von einer ge­bürtigen Wandl die Struktur im Hotel ge­lernt. Sie war eine sehr bescheidene Frau und betrachtete ihre Mitarbeiter wie ihre eigenen Kinder. Diesen Spirit habe ich durch sie, aber auch durch meine Art vor­gelebt bekommen und setze ihn heute noch fort. Ihr Großvater hat gegen Ende des Zweiten Weltkrieges Hunderten von Menschen Zuflucht im Keller angeboten und verbrauchte für sie seinen gesamten Nahrungsvorrat.

HERZ News: So gut ich weiß, hat das Hotel Wandl auch beim Anschlag 2020 vielen Menschen eine Zuflucht angebo­ten. Das beweist doch, dass Sie diesen Spirit erfolgreich an Ihre Mitarbeiter wei­tergeben konnten.

Norbert Suchanek: Einer meiner Mit­arbeiter hat instinktiv richtig gehandelt und es ist wichtig, Mitarbeitern diese Möglichkeit einzuräumen. Da er unseren Spirit so lebt, wusste er ganz genau, dass dies kein Problem darstellen würde. Wir haben ca. 30 Menschen aufgenommen, die bei uns kostenlos übernachtet haben. An Kosten darf man in diesem Moment nicht denken.

HERZ News: Im Zuge der Umrüstung auf Fernwärme wurden HERZ Strangregu­lierventile sowie voreinstellbare Ventile zur Ermöglichung eines hydraulischen Abgleichs eingesetzt. Waren die steigen­den Preise der Anlass für den Umstieg?

Norbert Suchanek: Ich muss zugeben, dass es ein Kostenfaktor ist. Wenn meine Kosten sich durch die steigenden Preise vervierfachen, dann kümmere ich mich schneller drum als zuvor. Der Druck zu handeln läuft sehr häufig über die Aus­gaben und ich bin auch stark davon überzeugt, dass in ganz Österreich viel mehr gedämmt wird, seitdem die Preise gestiegen sind. Ich hatte einen Gaskessel mit Öl-Backup und jetzt bin ich auf Fern­wärme umgestiegen.

HERZ News: Werden Sanierungen häu­fig durchgeführt?

Norbert Suchanek: Wir führen konti­nuierlich Sanierungsmaßnahmen bei laufendem Betrieb durch. Während der Pandemie war dies jedoch nicht mög­lich, da wir die finanziellen Mittel für die Gehälter unserer Mitarbeiter zurückge­legt haben. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, niemanden zu entlassen, da dies nicht zu unserer Unternehmensphi­losophie passt. Unser Hotel ist seit etwa 20 Jahren denkmalgeschützt, was die Sanierung zu einer besonderen Heraus­forderung macht.

HERZ News: Haben Sie auch Räume mit der originalen Einrichtung von damals?

Norbert Suchanek: Wir haben eine Handvoll Zimmer, die uns mit der ori­ginalen Einrichtung erhalten geblieben sind. Die Möbel sind originaltreu restau­riert, Schränke und Gestelle stammen aus dem 19. Jahrhundert und die Wand­gemälde sind ebenfalls original.

HERZ News: Werden diese Zimmer den Gästen auch zur Verfügung gestellt oder dienen diese eher als ein Showroom?

Norbert Suchanek: Einige schon, einige nicht. Ein Zimmer hat beispielsweise kein Badezimmer, daher müsste ich dieses so günstig vermieten, dass es sich nicht aus­zahlt, da die Möbeln drinnen zu wertvoll sind.

HERZ News: Im 19. Jahrhundert wurde das Wohnhaus zu einem Hotel im fran­zösischen Stil umgestaltet. Wurde dieser Stil beibehalten oder erwarten die Gäste moderne Zimmer?

Norbert Suchanek: Unsere Zimmer sind ziemlich modern und im Wiener Stil ein­gerichtet. Damals war der französische Stil besonders beliebt in Wien, grund­sätzlich alles aus Frankreich fand Nach­ahmung. Wir nutzen auch zeitgemäße Technologie, aber für mich steht die persönliche Kommunikation an erster Stelle. Wir brauchen keine Tablets um ein Polster von der Rezeption zu bestellen. Es muss nicht alles über die nonverbale Technik laufen. Ein Anruf oder ein per­sönlicher Austausch ist viel mehr wert als ein Klick. Die Technik soll uns dienen und nicht wir ihr.

HERZ News: Was möchten Sie uns zum Abschluss über die Hotellerie mitteilen?

Norbert Suchanek: In der Hotelbranche geht es auch um persönliche Präferen­zen. Gäste bevorzugen das, was sie ken­nen und sind bereit dafür den Preis zu zahlen. Wir passen immer auf, dass wir gute Preise anbieten und bemühen uns um unsere Stammgäste. Wenn es uns gelingt, unsere treuen Kunden zu behal­ten, können wir uns teure Streuwerbung ersparen. Für mich ist punktgenaue Wer­bung jene Werbung, die ich auf meine bestehenden Gäste richte, um ihre Loya­lität zu gewinnen.

HERZ News: Vielen Dank für das unter­haltsame und vielseitige Interview sowie die Gelegenheit dieses Wiener Juwel nä­her kennenzulernen.

Ein besonderer Dank geht an Peter Sie­ber, Geschäftsführer der SIEBER Sani­tär- und Heizungstechnik GesmbH, der HERZ News dieses Treffen mit Herrn Suchanek ermöglicht hat. Herr Sieber hat sich im Zuge der Umrüstung auf Fernwärme im Hotel Wandl dafür ent­schieden, zahlreiche HERZ voreinstell­bare Ventile in Kombination mit HERZ Strangregulierventilen einzusetzen, um einen hydraulischen Abgleich zu er­möglichen. Vielen Dank für das Vertrau­en in die Qualität der HERZ Produkte.

SIEBER Sanitär- und Heizungstechnik
Felsgasse 13, 1110 Wien

www.sieber.wien

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