Bildquelle: HEA - Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V., 2025
25.10.2025  Pressemeldung Alle News von HEA / GED

Ermittelter Primärenergiefaktor dank steigendem Anteil Erneuerbarer Energien erstmals kleiner 1

Elektrische Hauswärmetechnik, die mit Netzstrom betrieben wird, profitiert: Durch den stetigen Ausbau der Erneuerbaren Energien wird neben der Stromerzeugung auch der Betrieb elektrischer Wärmeerzeuger klimafreundlicher.

Seit 2010 untersucht das Internationale Institut für Nachhaltigkeits­analysen und -Strategien (IINAS) im Auftrag der HEA - Fachgemein­schaft für effiziente Energieanwendung e. V. die Nachhaltigkeit der deutschen Stromproduktion. Die Gutachter betrachten dafür Struk­turdaten für Energie-, Stoff- und Transportsysteme, die Ressourcen­nutzung und die Umwelteffekte der deutschen Stromerzeugung. Jetzt liegen die Ergebnisse für das Jahr 2024 vor.

Für 2024 beträgt der nicht-erneuerbare kumulierte Energieverbrauch (KEVne) für die Abgabe aus dem lokalen Stromnetz 0,92 kWhprimär/kWhel. Die Treibhausgasemissionen für eine im Durchschnitt bereitgestellte Kilo­wattstunde weisen die Gutachter mit 343 g CO2 Äq/kWhel aus.

Der KEVne stellt das Verhältnis dar, welche Menge an Primärenergie auf­zuwenden ist, um eine Kilowattstunde elektrische Energie an Endkunden zu liefern. Je mehr Erneuerbare Energien im Strommix integriert sind und je geringer die Umwandlungs- und Verteilungsverluste in den Kraftwerken und Netzen sind, desto kleiner wird dieses Verhältnis. Erstmals fiel der KEVne kleiner als 1 aus - im Jahr 2016 lag der KEVne noch bei über 1,9.

Die Detailauswertung für das Jahr 2024 zeigt, dass sich die Tendenz des sinkenden Energieverbrauchs aufgrund zugebauter erneuerbarer Erzeu­gungskapazitäten (insbesondere aus Solar- und Windenergie) sowie dem erstmaligen Wegfall der Kernenergieerzeugung und den gesunkenen An­teilen an Strom aus Braun- und Steinkohle fortsetzt. Dabei werden die Er­zeugungskapazitäten im sogenannten „Kraftwerkspark“ betrachtet - Bal­konkraftwerke fallen beispielsweise nicht darunter. Insgesamt ging die Stromerzeugung in Deutschland im Jahr 2024 durch die milde Witterung sowie die konjunkturbedingt geringere Nachfrage, zum Beispiel in der stromintensiven Chemie- und Metallindustrie, zurück.

Der KEV kann als Wert für die Festlegung der sogenannten Primärener­giefaktoren (PEF) herangezogen werden. Deren nicht-erneuerbarer Anteil (PEFne) wird zum Beispiel im Gebäudeenergiegesetz (GEG) oder in der DIN/TS 18599 für die energetische Bilanzierung herangezogen.

Im Zuge der erwarteten Umsetzung der Gebäudeenergieeffizienz-Richtli­nie (EPBD) soll die Hauptanforderungsgröße für Gebäude vom nicht-er­neuerbaren Jahresprimärenergiebedarf auf den gesamten Jahresprimär­energiebedarf umgestellt werden.

Die vollständige IINAS-Studie finden sich auf der Internetseite der HEA unter: www.hea.de/themen/gebaeude-energie/iinas-studie.

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